Verband zu Testpflicht beim Einkauf in Potsdam: Start war ein Flop

Potsdam (dpa/bb) - Aus Sicht des Handelsverbands Berlin-Brandenburg
ist der Start des Einkaufens in Potsdamer Geschäften mit einem
negativen Corona-Test an diesem Samstag ein Flop gewesen. «Es ist das
eingetreten, was wir befürchtet haben - es war Totentanz», sagte
Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen der Deutschen
Presse-Agentur. Und der erste Eindruck sei meistens der
entscheidende. «Terminvereinbarung plus Test - das bringt keinen
dazu, sich in die Innenstadt zu begeben», sagte er. Das Modell für
die Landeshauptstadt sei von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD)
ein gut gemeinter Schritt gegen eine völlige Schließung der Läden
gewesen. Busch-Petersen kritisierte zudem die Koordinierung vor Ort.
Seines Wissens seien die Testzentren der Stadt bereits um 13.00 Uhr
geschlossen gewesen. «So funktioniert das nicht.»

Schubert hatte eine Allgemeinverfügung erlassen, nach der in
Einzelhandelsgeschäften der Stadt ab diesem Samstag der Einkauf nur
noch mit einem negativen Corona-Test möglich ist. Vorgelegt werden
muss ein PoC-Antigen-Schnelltest oder PCR-Test, der höchstens 24
Stunden alt sein darf. Das gilt für Personen ab dem vollendeten
sechsten Lebensjahr und für den Zutritt zu Läden des Einzelhandels
sowie für Baumärkte, Baumschulen, Gartenfachmärkte und Gärtnereien.

Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs, wie Supermärkte,
Bäckereien, Fleischereien und Wochenmärkte. Die Regelung gilt
zunächst bis 11. April.

Busch-Petersen schlägt stattdessen vor, mit flächendeckenden Tests
und Corona-Schutzimpfungen die Wirtschaft in «vernünftigen Schritten»

wieder hochzufahren, ohne Terminvereinbarung über
Quadratmeter-Regelungen. «In den Läden haben wir die Macht und das
Hausrecht, zu sortieren und für Ordnung zu sorgen. Das haben wir auch
bewiesen, dass das klappt», sagte er. Da brauche es keine
Eingangskontrollen und das Ausfüllen von Listen. Zudem könne die
Luca-App zur Kontaktverfolgung eingesetzt werden.