Mehr Ärzte aus Drittstaaten in Sachsen-Anhalt anerkannt

Die Zahl ausländischer Mediziner steigt. Die meisten arbeiten in
Krankenhäusern, vergleichsweise wenige in Praxen. Bei der Herkunft
der Ärzte haben sich zuletzt Veränderungen ergeben.

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt wächst die Zahl der Ärzte, die

ihren Anschluss im Ausland gemacht haben. Insgesamt waren zum Ende
des vergangenen Jahres 1505 solcher Mediziner im Land zugelassen, wie
die Ärztekammer in Magdeburg mitteilte. 2019 waren es 1411, 2015 noch
1028 gewesen. Ein Großteil der Mediziner arbeitete den Angaben nach
im stationären Bereich, 172 ausländische Ärzte waren in Praxen oder
Versorgungszentren tätig.

Insgesamt wurden 2020 mit 139 etwas weniger Menschen mit Abschlüssen
aus dem Ausland als Ärzte in Sachsen-Anhalt anerkannt als noch im
Vorjahr. Damals hatte der Wert bei 153 gelegen, wie das
Landesverwaltungsamt in Halle mitteilte. Allerdings stieg im
vergangenen Jahr der Anteil der Ärzte aus Drittstaaten: 117 Menschen
von außerhalb der Europäischen Union wurden den Angaben nach 2020
zugelassen, 22 aus EU-Mitgliedstaaten.

Am häufigsten kamen die Mediziner aus Syrien (13) und der Ukraine
(12) beziehungsweise Rumänien (7) und Polen (6). Allerdings waren
laut einer Sprecherin Studienabschlüsse vieler Staaten in Amerika,
Asien, Afrika und Europa vertreten. Tendenzen seien nicht zu
erkennen, hieß es. Unter allen derzeit in Sachsen-Anhalt zugelassenen
Ärzten mit Abschlüssen aus anderen Ländern machte laut Ärztekamme
r
mit 11,3 Prozent Rumänien den größten Anteil aus, gefolgt von Syrien

mit 9,9 und Ukraine mit 5,9 Prozent.

Die Corona-Pandemie habe sich nach Informationen des
Landesprüfungsamtes nicht auf die Erteilung von Approbationen
ausgewirkt. «Anträge mit den benötigten Antragsunterlagen können
grundsätzlich per Post gesandt werden», teilte eine Sprecherin des
Landesverwaltungsamtes mit. «Informationsaustausche im Verfahren
finden per E-Mail oder telefonisch statt.» Zudem hätten Deutsche
Botschaften Arbeitsvisa für die Einreise verteilt, Prüfungen wie
beispielsweise zur Fachsprache fanden und finden den Angaben nach
regulär statt.