Landesbischof rechnet mit weniger Präsenzgottesdiensten an Ostern

Stuttgart (dpa/lsw) - Wegen des Corona-Risikos wird es nach
Einschätzung des württembergischen Landesbischofs Frank Otfried July
zum Osterfest weniger Präsenzgottesdienste geben als an Weihnachten.
«Uns ist sehr deutlich, dass sich die Lage gegenüber Weihnachten
durch Virusmutanten verschärft hat», sagte er der Deutschen
Presse-Agentur. «Deshalb gehe ich davon aus, dass es weniger
Präsenzgottesdienste und mehr digitale Formate geben wird als in der
Weihnachtszeit.»

Bereits an Weihnachten seien die Gemeinden verantwortlich mit der
Entscheidung über Präsenzgottesdienste umgegangen. Viele hätten
bereits damals digitale Formate angeboten, auch wenn die Regelungen
Präsenzgottesdienste zugelassen hätten.

Besonders am höchsten Fest der Christen, an Ostern, sei der Besuch
eines Gottesdienstes vielen ein Bedürfnis. «Gottesdienste sind
Kraftorte, sie sind geistliche Lebensmittel, sorgen für die Seele und
geben Mut», sagte July. «Viele Menschen brauchen gerade in diesen
sehr bedrückenden Zeiten auch die Möglichkeit, einen Gottesdienst zu
besuchen und sich leiblich zu begegnen und wahrzunehmen.»

Bund und Länder hatten ursprünglich beschlossen, die Kirchen zu
bitten, Gottesdienste nur online anzubieten. Dies hatte zu Protesten
geführt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) war daraufhin

auf die Kirchen zugegangen.