Japan will auch Zahl ausländischer Olympia-Offizieller beschränken

Die Zahl der Olympia-Besucher in Tokio soll erheblich geringer sein
als bei den Spielen sonst üblich. Dafür wird auch das IOC einige
Besuchsprogramme streichen.

Tokio (dpa) - Japans Regierung will die Zahl der offiziellen
Olympia-Gäste bei den Sommerspielen in Tokio Medienberichten zufolge
wegen der Corona-Pandemie deutlich einschränken. Wie der japanische
Fernsehsender NHK am Samstag unter Berufung auf das Internationale
Olympische Komitee (IOC) berichtete, habe die japanische Regierung
gegenüber dem IOC die Notwendigkeit geäußert, die Zahl der nicht
unmittelbar mit der Austragung der Wettkämpfe befassten offiziellen
Besucher signifikant zu reduzieren. Nach Informationen der
japanischen Nachrichtenagentur Kyodo soll die Zahl der offiziellen
Olympia-Gäste um die Hälfte auf rund 30 000 Personen gekürzt werden.

Demnach werden schätzungsweise 90 000 Personen aus dem Ausland
erwartet, einschließlich rund 30 000 Athleten, Trainern und
Teammitgliedern. Die Regierung wolle nun als weitere
Vorsichtsmaßnahme gegen eine Ausbreitung des Virus die Zahl all jener
um die Hälfte kürzen, die nicht direkt mit den Wettkämpfen zu tun
haben.

Das IOC teilte dazu mit, die Exekutive habe am Freitag beschlossen,
nur diejenigen Personen zu akkreditieren, die wesentliche Rollen
hätten und mit der Durchführung der Wettkämpfe befasst seien. Dazu
zählten auch alle IOC-Mitglieder als Entscheidungsträger. Abgesagt
seien Programme für IOC-Gäste sowie frühere Gewinner von
Olympia-Medaillen, sogenannte «Olympic Athlete Legends». Japan hat
bereits ausländische Fans, Athletenfamilien sowie die meisten
internationalen Helfer von den Spielen ausgesperrt.

Japans Regierung hat laut Kyodo nun beschlossen, dass weitere
drastische Kürzungen nötig seien, um das Verständnis der japanischen

Bevölkerung für eine Austragung der Spiele zu gewinnen. Jüngsten
Umfragen zufolge ist eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine
erneute Verschiebung der Spiele oder sogar für eine Absage. In Kürze
sollten Gespräche mit von weiteren Kürzungen betroffenen
Organisationen beginnen, hieß es weiter. Dazu könnten neben Gästen
des IOC und des Internationalen Paralympischen Komitees auch
Vertreter internationaler Sportverbände und der Medien gehören.
Ferner könnten Gäste von Sponsoren betroffen sein, berichtete Kyodo.