Oster-Appell: Ausflugshotspots meiden - Polizei verstärkt Kontrollen

Volle Parkplätze, Wildparken und Staus rund um oberbayerische Seen
und Wandergebiete: Wird es in den Ausflugsgebieten an Ostern wieder
eng? Die Polizei ist vorbereitet.

Rosenheim (dpa/lby) - Mit verstärkten Kontrollen will die Polizei
Ausflugsverkehr und Besucherströme in den Osterferien in geordneten
Bahnen halten. Um insbesondere Wildparken zu verhindern, wollen die
Beamten des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd von diesem Samstag an
bis zum Ende der bayerischen Sommerferien im September 2021 die
Einhaltung der Straßenverkehrsordnung und das Freihalten der
Rettungswege in den Ausflugsregionen an den Seen und in
Wandergebieten Oberbayerns verstärkt überwachen.

«Es ist der Polizei in diesem Jahr ein großes Anliegen, beim Thema
Ausflugsverkehr den Gemeinschaftssinn zu wecken», sagte
Polizeipräsident Robert Kopp. Gegenseitige Rücksichtnahme erwarte die
Polizei in gleicher Weise von Anwohnern und Ausflüglern. «Jeder
einzelne ist aufgefordert, seinen individuellen Beitrag zu leisten.»

Ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums sagte am Freitag, die
Polizei in Bayern sei sensibilisiert, die Lage zu beobachten und -
wenn notwendig - mit verstärkter Präsenz vor Ort zu sein. Verstöße

würden konsequent kontrolliert, es gebe Bußgelder. Wie der
Ausflugsverkehr an Ostern aussehen werde, sei noch unklar. «Es lässt
sich nicht prognostizieren, wie die Leute reagieren werden», sagte
der Sprecher. Er verwies jedoch auf den Appell der Kanzlerin zum
Verzicht auf Reisen und mahnte die Menschen, nach Möglichkeit zu
Hause zu bleiben oder jedenfalls beliebte Ausflugsorte zu meiden.

Der ADAC rechnet im zweiten Jahr in Folge mit deutlich weniger
Reiseverkehr als in früheren Jahren. Die Corona-Krise erlaube kaum
überregionale Reisen. Bei schönem Wetter sei aber mit regem Verkehr
in die Naherholungsgebiete zu rechnen. Dies könne zu lokalen
Engpässen und vereinzelt sogar zu Zufahrtssperren führen.

Hinzu komme, dass das Lkw-Fahrverbot teils ausgesetzt sei, um die
Warenversorgung auch im Lockdown aufrechtzuerhalten, erläuterte der
Autoclub. Lkw über 7,5 Tonnen dürften an den Sonn- und Feiertagen
rollen, unter anderem um den Corona-Impfstoff zu transportieren.

Der Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Kopp, sagte, es
werde örtliche und zeitliche Schwerpunkte für die Kontrollen des
Ausflugsverkehrs geben. Die Polizeiinspektionen würden dabei unter
anderem von der Verkehrspolizei, der Kontrollgruppe Motorrad und von
Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei unterstützt. Verstöße werde
n
konsequent geahndet, es könne Verwarnungsgeld oder Anzeigen wegen
Ordnungswidrigkeiten geben, notfalls werde auch abgeschleppt.

«Wir nehmen einerseits die Sorgen und Beschwerden von Anwohnern der
Hotspot-Regionen ernst, akzeptieren jedoch auch keine Selbstjustiz
wie das Beschädigen von geparkten Fahrzeugen mit auswärtigen
Kennzeichen oder das Aufstellen von Schildern mit Beschimpfungen»,
betonte Kopp. Genauso wenig akzeptabel sei rücksichtloses Verhalten
etwa beim Abstellen des Fahrzeugs.»

Im vergangenen Jahr waren nicht zuletzt in den oberbayerischen Berg-
und See-Regionen Ausflugsparkplätze oft schon früh überfüllt; manch
e
stellten ihre Autos am Fahrbahnrand oder oder Wiesen ab. Diese
«Wildparkerei» habe oft zu Verkehrsproblemen geführt, da auf den
schmalen Zufahrtsstraßen andere Fahrzeuge nicht mehr durchkamen.