Nach EU-Gipfel: Österreich senkt Impfstoff-Erwartungen

Wien (dpa) - Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat nach dem
EU-Gipfel die Notwendigkeit von Kompromissen bei der Verteilung von
Corona-Impfstoffen eingeräumt. Bei einer Pressekonferenz am Freitag
vermied es Kurz, ein Ziel für zusätzliche Dosen für sein Land zu
definieren und verwies auf bevorstehende Detailverhandlungen unter
EU-Diplomaten. Am Vorabend hatten sich die Staats- und
Regierungschefs grundsätzlich darauf geeinigt, Ungleichgewichte bei
der Impfversorgung der EU-Staaten durch eine vorgezogene
Teillieferung von zehn Millionen Impfdosen auszugleichen.

Die Regierung in Wien hatte vor dem Online-Gipfel die Hoffnung auf
bis zu 400 000 zusätzliche Dosen für Österreich geäußert - doppel
t so
viel wie dem Land gemäß seines Bevölkerungsanteils in der EU zusteh
en
würde. «Was Österreich betrifft bin ich sehr optimistisch, dass wir
hier von dieser Lösung auch profitieren» sagte Kurz vor Journalisten.
«Am Ende des Tages braucht es einen guten Kompromiss», fügte der
Kanzler hinzu.

Österreich und fünf östliche EU-Staaten hatten eine ungleiche
Verteilung der Impfstoffe in der EU beklagt. Das liegt daran, dass
nicht alle EU-Staaten die ihnen nach Bevölkerungszahl zustehenden
Mengen gekauft haben. Während beim Gipfel östliche Impf-Nachzügler
auf Verständnis stießen, gab es wenig Sympathie für das relativ gut
versorgte Österreich.