Grafschaft Bentheim: Gute Erfahrungen mit Ausgangssperre

Nordhorn (dpa/lni) - Mit der Grafschaft Bentheim hat Ende 2020
erstmals ein Kreis in Niedersachsen eine nächtliche Ausgangssperre
verhängt - und sie hat nach Einschätzung des Landkreises gewirkt. Der
Kreis habe gute Erfahrungen mit der Regelung gemacht, die Zahl der
Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche sei in dem
Zeitraum von rund 230 auf gut 120 gesunken, sagte eine Sprecherin des
Landkreises am Freitag in Nordhorn. In der Region im Westen des
Landes durften die rund 140 000 Einwohner vom 23. Dezember bis zum
12. Januar zwischen 21.00 und 5.00 Uhr ihre Häuser und Wohnungen
nicht mehr verlassen.

Ausgenommen von der Ausgangssperre waren Wege, die aus beruflichen
oder medizinischen Gründen unvermeidbar waren. Auch Gassi gehen von
Einzelpersonen mit dem Hund war möglich. In der Zeit der
Ausgangssperre einschließlich Weihnachten und Silvester seien kaum
Verstöße gemeldet worden, sagte die Sprecherin: «Die Grafschafter
waren hochdiszipliniert.»

Angesichts massiv steigender Infektionszahlen plant Niedersachsen mit
der neuen Verordnung das Einführen nächtlicher Ausgangssperren in
Hochinzidenzregionen. In Landkreisen und großen Städten mit über 100

Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche soll die
Ausgangssperre als eine Möglichkeit für verpflichtende Beschränkungen

aufgenommen werden. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 150 sollen
nächtliche Ausgangssperren als verpflichtend gelten, aber nicht
automatisch im gesamten Kreisgebiet.

Die Landkreis-Sprecherin betonte, in der Grafschaft Bentheim sei dies
im Falle steigender Infektionszahlen keine Maßnahme, die «vollkommen
ausgeschlossen» sei. Am Freitag lag die Inzidenz im Kreis bei 102,8.