Lauterbach: Sehe keinen anderen Weg als «Ausgangssperre ab 20 Uhr»

Berlin (dpa) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich
angesichts geplanter Lockerungen im Saarland und der gekippten
Osterruhe für strenge Corona-Regeln ausgesprochen. «Ich sehe keinen
anderen Weg, als hier mit einer Ausgangssperre ab 20 Uhr zu arbeiten,
zumindest für eine befristete Zeit für zwei Wochen», sagte er am
Donnerstag im ARD-«Mittagsmagazin». Wichtig ist nach seiner
Einschätzung, vor Lockerungen zunächst Stabilität ins
Infektionsgeschehen zu bekommen.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch überraschend die erst
kurz zuvor beschlossene Regelung zur Osterruhe gekippt und sich bei
der Bevölkerung entschuldigt. Das Saarland plant nach Ostern weite
Teile des öffentlichen Lebens wieder hochzufahren. Doch nach Angaben
des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag steigen die
Neuinfektionszahlen bundesweit immer weiter.

Neben Ausgangsbeschränkungen forderte Lauterbach, das Angebot an
Corona-Tests auch in Betrieben auszubauen. «Sonst verlieren wir
weitere zwei Wochen und haben dann Fallzahlen Mitte oder Ende April
um 200 oder 300 pro Tag, und das ist sehr schwer zu stoppen.»