Forscher: Patienten vor planbaren Operationen gegen Corona impfen

Tübingen (dpa) - Eine Corona-Impfung vor planbaren Operationen kann
das Sterberisiko von Patienten laut einer Studie deutlich senken. Das
schreiben Forscher unter anderem der Uniklinik Tübingen im Fachblatt
«British Journal of Surgery». Sie plädieren dafür, Menschen vor
dringend erforderlichen aber planbaren Operationen mit Priorität zu
impfen, wie es in einer Mitteilung der Uniklinik von Donnerstag
heißt. Das soll verhindern, dass durch OPs geschwächte Menschen an
einer Corona-Infektion sterben.

Die Wissenschaftler hatten sich Daten von mehr als 56 000 Patienten
aus mehreren Ländern angeschaut und kommen zu dem Schluss, dass sich
das Risiko, nach einer OP zu sterben, durch eine Corona-Infektion
deutlich erhöhe. Mit der vorrangigen Impfung von Menschen mit
erforderlichen, aber planbaren Operationen könnten so mehr Todesfälle
verhindert werden, als mit der Impfung allein nach dem Kriterium des
Alters. Die Wissenschaftler schlagen deshalb vor, Menschen vor
bestimmten OPs bei der Impfpriorisierung stärker zu berücksichtigen.
Ein solches Vorgehen könne zudem auch in ärmeren Ländern mit weniger

Zugriff auf große Impfstoffmengen helfen, Todesfälle zu verhindern.