Laumanns Lehre: Sage nur etwas zu, wenn Du auch Strukturen dafür hast

Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann (CDU) will aus der breiten Kritik der vergangenen
Wochen am Corona-Krisenmanagement Konsequenzen ziehen. Die
persönliche Lehre, die er gezogen habe, laute: «Sage nur etwas zu,
was du machen kannst, wenn du dafür auch die Strukturen hast», sagte
er am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag. Daran müsse Politik sich
orientieren. «Das wollte ich noch mal gesagt haben.» Im Landtag wurde
auf Antrag der SPD-Opposition in einer Aktuellen Stunde über «schwere
Fehler der Landesregierung» im Umgang mit Corona-Regeln debattiert.

Es sei zuletzt ein Problem gewesen, dass «Dinge in Aussicht gestellt»
worden seien, für die es eben keine Infrastruktur gegeben habe. Als
Beispiel nannte Laumann die Ankündigung, eine Öffnungsstrategie mit
Tests zu verknüpfen, ohne dass die Voraussetzungen schon gestanden
hätten. Dies sei allerdings nicht in erster Linie in NRW zu
verantworten gewesen.

In den vergangenen eineinhalb Wochen habe NRW eine starke
Infrastruktur aufgebaut: Inzwischen führten 4748 zugelassenen
Test-Stellen im ganzen Land täglich rund 100 000 Tests durch. NRW sei
das einzige Bundesland, das Geld zur Verfügung stelle, damit wirklich
ein flächendeckendes Netz auch mit kleinen Test-Stellen geknüpft
werden könne. Jetzt müssten Anreize geschaffen werden, das sich
möglich viele testen lassen, um die Dunkelquote an Infizierten
erheblich aufzuhellen.