Medizinkonzern B.Braun hofft auf Erholung in zweiter Jahreshälfte

Melsungen (dpa) - Der Medizintechnik-Hersteller B.Braun hat in der
Corona-Krise seinen Umsatz nahezu stabil gehalten und zeigt sich für
das laufende Jahr vorsichtig zuversichtlich. Zwar sei die Pandemie
noch nicht vorbei, doch hoffe man für die zweite Jahreshälfte auf
eine schrittweise Erholung, sagte Vorstandschefin Anna Maria Braun am
Donnerstag im nordhessischen Melsungen. Für die Erlöse hoffe man auf
ein währungsbereinigtes Plus um drei bis fünf Prozent. Das Ergebnis
soll überproportional steigen.

2020 habe die Pandemie die Unternehmensbereiche unterschiedlich stark
getroffen. So gaben die Umsätze bei Produkten wie Implantaten der
Sparte Aesculap sowie bei medizinischen Standardprodukten wie
Infusionslösungen deutlich nach, da weltweit in Krankenhäusern
planbare Eingriffe verschoben wurden. Dies habe man durch eine
erhöhte Nachfrage in anderen Bereichen auffangen können, etwa bei
Pharmaprodukten zur Behandlung von Covid-19-Patienten, bei
Infusionspumpen und im Hygienemanagement, erklärte das Unternehmen.
Auch im Bereich der Akut-Dialyse habe es wegen der Pandemie einen
deutlichen Umsatzanstieg gegeben.

Die Erlöse beliefen auf rund 7,43 Milliarden Euro, nach 7,47
Milliarden Euro im Vorjahr. Das Vorsteuerergebnis legte auf 416,1
Millionen Euro zu. Der Vorjahreswert von 400,2 Millionen Euro ist um
eine Sonderabschreibung wegen des Ausstiegs beim fränkischen
Krankenhausbetreiber Rhön Klinikum bereinigt. Zwar sei das Jahr auch
für B.Braun nicht einfach gewesen, doch habe die breite Aufstellung
das Unternehmen «resilient» gemacht, sagte die Vorstandsvorsitzende.

Bei seinen weiteren Wachstumsplänen setzt das Unternehmen auf
Investitionen in neue Produktionskapazitäten, etwa in den USA, sowie
in Forschungs- und Entwicklungsprojekte.

B.Braun stellt unter anderem Kanülen, Nährlösungen, chirurgische
Instrumente und Pflaster her. Die Zahl der Mitarbeiter verringerte
sich im vergangenen Jahr von 64 585 im Vorjahr auf 64 317 (Stand 31.
Dezember 2020). Grund dafür seien Anpassungen und optimierte Abläufe
in der Produktion und im Vertrieb in einzelnen Landesgesellschaften
gewesen, erklärte das Unternehmen. In Deutschland beschäftigte
B.Braun zum Jahresende 2020 15 893 Menschen (Vorjahresstichtag:
15 828).