Bremen zieht Corona-Notbremse - Museen müssen wieder schließen

Bremen (dpa) - Im Bundesland Bremen treten wegen steigender
Infektionsraten ab kommender Woche wieder schärfere Corona-Regeln in
Kraft. «Wir müssen uns jetzt mit der Notbremse auseinandersetzen»,
sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) dem Landesparlament in
einer Regierungserklärung. Das sogenannte Terminshopping werde
ausgesetzt, die erst vor kurzem geöffneten Museen müssten wieder
schließen, sagte er am Donnerstag. Er forderte die Bevölkerung auf,
über die Ostertage Kontakte möglichst zu vermeiden.

In der Stadt Bremen war am Donnerstag ein Wert von 103,1 Infektionen
auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen ermittelt worden. Bovenschulte
verwies auf den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz von Anfang
März: Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage lang über 100 liegt,
sollen als Notbremse bestimmte Lockerungen zurückgenommen werden.

Bremerhaven kam mit einem Wert von 202,4 am Donnerstag über die
kritische Marke von 200. Für diesen Fall hat der Magistrat
vorsorglich nächtliche Ausgangsbeschränkungen beschlossen.

«Wenn man ehrlich ist, ist ein Ende der Entwicklung nicht abzusehen»,
sagte Bovenschulte. Er gestand auch ein: «Die Leute haben zunehmend
keine Geduld mehr.» Es bleibe nichts anderes übrig, «als alle zu
bitten, weiter mitzumachen». Die nächsten Tage und Wochen würden noch

schwierig, bevor sich im Sommer die Lage bessere.

Der Regierungschef verwies aber darauf, dass das kleinste Bundesland
beim Impfen wie beim Testen im Vergleich sehr gut dastehe. Die
Kapazitäten könnten noch erweitert werden. Er forderte, dass auch
Firmen das Testen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbauen.