Bundesregierung stuft Polen ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein
Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland schnellen in die Höhe. In
der Nachbarschaft ist die Situation aber teilweise noch dramatischer.
Daraus zieht die Bundesregierung jetzt weitere Konsequenzen.
Berlin (dpa) - Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft
die Bundesregierung Polen als Hochinzidenzgebiet ein. Ab Sonntag ist
die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und
Sachsen grenzenden Nachbarland nur noch mit einem negativen
Corona-Test erlaubt. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag im
Internet bekannt. Auch Bulgarien, Zypern, Kuwait, Paraguay und
Uruguay stehen ab Sonntag auf der Liste der Hochinzidenzgebiete. Für
die bisherigen Virusvariantengebiete Großbritannien und Irland werden
dagegen die Reisebeschränkungen deutlich gelockert.
Ganz aufgehoben wird die Quarantäne und die Testpflicht für ein
weiteres beliebtes Urlaubsgebiet der Deutschen: Die portugiesische
Algarve wird wie zuvor schon Mallorca und die anderen Balearen-Inseln
von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Hotels an der Algarve wie
in ganz Portugal dürfen zwar derzeit Touristen aus EU-Ländern
aufnehmen. Sie unterliegen aber denselben strengen Beschränkungen wie
Einheimische. So darf man sich zurzeit nur im näheren Umkreis seines
Hotels bewegen, sagte Goncalo Castro vom Fremdenverkehrsverband der
Algarve. Auch seien nur relativ wenige Häuser offen.
In Polen sind die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen drastisch
gestiegen. Als Hochinzidenzgebiet werden die Länder und Regionen
eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner innerhalb einer Woche über 200 liegt. Für Polen gibt es
keinen amtlichen Inzidenzwert. Die absolute Zahl der Neuinfektionen
an einem Tag lag am Freitag aber bei 25 998 und damit nur noch knapp
unter dem Rekordwert von 27 875 aus dem November.
Zum Vergleich: In Deutschland meldete das RKI am Freitag 17 482
Neuinfektionen binnen 24 Stunden, also deutlich weniger als in Polen.
Deutschland hat aber mehr als doppelt so viele Einwohner. Nach
Angaben des polnischen Gesundheitsministeriums ist die britische
Virusvariante in Polen mittlerweile für mehr als 60 Prozent der
Neuinfektionen verantwortlich.
Bisher können Einreisende aus Polen sich auch noch 48 Stunden nach
der Einreise nach Deutschland testen lassen. Wirksame
Kontrollmöglichkeiten dafür gibt es nicht. Die Testpflicht schon bei
Einreise lässt sich dagegen eher überprüfen, auch wenn bisher keine
stationären Grenzkontrollen wie an den Grenzen zu Tschechien oder zum
österreichischen Bundesland Tirol geplant sind. Es sind aber
Stichproben hinter der Grenze im Zuge der sogenannten
Schleierfahndung möglich.
Mecklenburg-Vorpommern hat bereits einen Beschluss zur Umsetzung der
neuen Einstufung für Grenzpendler gefasst: Sie sollen alle 48 Stunden
einen negativen Corona-Test vorlegen. In Brandenburg sollen sich
Pendler nur zwei Mal pro Woche testen lassen.
Großbritannien und Irland waren bisher als Gebiete mit besonders
gefährlichen Virusvarianten eingestuft, für die eine 14-tägige
Quarantänepflicht gilt und eine Einreisesperre für bestimmte
Personengruppen. Ab Sonntag sind beide Länder wieder «normale»
Risikogebiete. Einreisende müssen dann nur noch für zehn Tage in
Quarantäne und können sich davon nach fünf Tagen mit einem weiteren
Test befreien.
Ganz von der Risikoliste gestrichen werden neben der Algarve auch
Galicien im Nordwesten Spaniens, eine Region in Finnland, das
südostasiatische Malaysia und St. Vincent und die Grenadinen in der
Karibik. Die Karibikinsel Curacao sowie einzelne Regionen in
Finnland, Kroatien und Norwegen sind dagegen neu auf der Liste.
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