Wirtschaftsauskunftei sagt Insolvenzwelle noch in diesem Jahr voraus
Halle/Hamburg (dpa/sa) - Die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel rechnet
aufgrund der Corona-Pandemie noch in diesem Jahr mit einer
Insolvenzwelle in Sachsen-Anhalt. Die Zahl der Firmenpleiten könne
sich gegenüber 2020 etwa verdreifachen. Insgesamt 917
Firmeninsolvenzen seien möglich, sagte Crifbürgel-Geschäftsführer
Frank Schlein am Freitag in Hamburg. Allein der Rückstau könne sich
auf 466 Firmeninsolvenzen belaufen.
«Bedingt durch die Corona-Krise haben viele Unternehmen in
Deutschland derzeit wirtschaftliche Probleme», sagte Schlein. Mehr
als 300 000 Unternehmen seien aktuell in finanziellen
Schwierigkeiten. Dies spiegele sich jedoch in den Insolvenzzahlen
bislang noch nicht wieder.
Im Gegenteil: Im vergangenen Jahr meldeten laut Crifbürgel in
Sachsen-Anhalt lediglich 353 Unternehmen eine Insolvenz an, etwa 100
weniger als im Vorjahr. Hauptursache für diese Entwicklung sei die
Aussetzung der Insolvenzantragspflicht in Kombination mit den
zahlreichen Hilfspaketen für die Unternehmen.
Die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft würden deshalb erst
allmählich - in diesem und im kommenden Jahr - voll sichtbar, sagte
Schlein. «Betroffen sind vor allem Kleinstunternehmen mit weniger als
zehn Mitarbeitern.»
Die negativen Folgen des Corona-Lockdowns und der anhaltenden
Wirtschaftskrise werden nach Ansicht der Wirtschaftsauskunftei somit
lediglich verschoben. Darunter litten vor allem Gläubiger, das heißt
Lieferanten oder Vermieter, die befürchten müssten, durch eine
Insolvenz auf ihren Forderungen sitzen zu bleiben und so ihr Geld
nicht zu bekommen. Derzeit sind Crifbürgel zufolge vor allem
Unternehmen aus den Branchen Gastronomie, Touristik, Entertainment,
Textileinzelhandel und Messebau besonders insolvenzgefährdet.
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