Löcheriges Netz von Stellen für kostenlose Corona-Schnelltests in MV

Jedermann kann sich seit Montag einmal wöchentlich kostenlos auf das
Coronavirus testen lassen. Nur wo? Das Netz an Testmöglichkeiten ist
in MV noch ziemlich löcherig.

Wismar/Parchim (dpa/mv) - Vor dem Besuch bei der Oma rasch einen
Kostenlos-Schnelltest machen? Die Suche nach einem Testort könnte in
Mecklenburg-Vorpommern etwas länger dauern. Denn für die von
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) versprochenen kostenlosen
Corona-Schnelltests wird noch am Aufbau des landesweiten Netzes an
Teststellen gearbeitet.

Kommunale Testzentren sind nicht überall geplant und die Apotheken
sind auch noch lange nicht flächendeckend am Ball, wie vom
Apothekerverband zu hören ist. Der nötige Rahmenvertrag, der unter
anderem die Bezahlung regelt und dem jede Apotheke beitreten könne,
stehe zwar inzwischen, doch es gebe eine Reihe praktischer Probleme
zu lösen, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes
Mecklenburg-Vorpommern, Axel Pudimat, am Freitag der Deutschen
Presse-Agentur. Eines dieser Probleme sei, dass Testkits knapp seien.

Bisher bieten nur vereinzelt Apotheken die Kostenlos-Schnelltests an,
wie Pudimat sagte. Er rechne auch nicht damit, dass in wenigen Tagen
schnell eine große Breite erreicht wird. «Wir dürfen nicht den
Eindruck erwecken, ab Montag sei alles super», sagte er. Das werde
länger dauern. «Ich denke, dass innerhalb der nächsten vier bis sechs

Wochen etliche Apotheken dabei sein werden.» Laut Schweriner
Gesundheitsministerium sind dem Rahmenvertrag bislang etwa 50
Apotheken in MV beigetreten.

Das Netz kommunaler Testzentren ist in Mecklenburg-Vorpommern
ebenfalls noch löcherig. Am Freitagnachmittag sollten die ersten drei
Testorte im Landkreis Nordwestmecklenburg in Wismar, Gadebusch und
Grevesmühlen starten. Die Verantwortlichen rechnen mit großem Andrang
und langen Wartezeiten. «An den ersten Tagen wird auch noch keine
Meldung des Ergebnisses über digitale Wege möglich sein, so dass man
vor Ort auf sein Ergebnis warten muss», erklärte ein Kreissprecher.
Dies solle im weiteren Verlauf der Testungen aber geändert werden.

Der Landkreis Ludwigslust-Parchim hat für Montag die Eröffnung der
ersten kommunalen Schnelltestzentren im zweitgrößten Landkreis
Mecklenburg-Vorpommerns angekündigt. Der Auftakt werde in
Ludwigslust, Parchim und Lübtheen gemacht, erklärte Landrat Stefan
Sternberg (SPD). Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will am
Montagmorgen zum Start nach Ludwigslust kommen. Schrittweise soll das
Netz kommunaler Schnelltestzentren in Ludwigslust-Parchim auf 16
Stück bis zum 24. März wachsen.

In Vorpommern-Rügen sollen Testzentren in Stralsund,
Ribnitz-Damgarten und Grimmen ab Montag Schnelltests anbieten. Für
ein weiteres Testzentrum in Bergen auf Rügen sei man in der
Endabstimmung, hieß es am Freitag vom Landkreis. Zudem würden
Apotheken in Bergen, Sassnitz, Velgast und Stralsund ab Montag Tests
vornehmen.

Die Landeshauptstadt Schwerin hingegen will keine kommunale
Infrastruktur für Schnelltests aufbauen. Dies sollen hauptsächlich
Apotheken leisten. Außerdem gebe es ein privates Testzentrum, so eine
Sprecherin. Rostock hat sich nach Angaben der städtischen
Pressestelle noch nicht entschieden. Es gebe bereits mehrere
Apotheken, die diesen Service anböten. Ob der Bedarf tatsächlich ein
eigenes Zentrum mit Einsatz kommunaler Ressourcen rechtfertige, solle
im Laufe der nächsten Woche entschieden werden.

Auch der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte richtet keine eigenen
Schnelltestzentren ein, wie eine Sprecherin sagte. «Wer einen
kostenlosen Schnelltest vornehmen möchte, kann das ab kommenden
Montag in Apotheken oder in Arztpraxen erledigen lassen.» Der
Landkreis sei zudem in Gesprächen mit Trägern sozialer Einrichtungen,
mit der Bitte, dass sie sich bereit erklären, zusätzlich Stützpunkte

für Schnelltests einzurichten.

Bundesgesundheitsminister Spahn hatte einen kostenlosen Schnelltest
pro Woche für jeden Bürger ab 8. März versprochen. Bei einem
negativen Ergebnis bekommen die Menschen eine Bescheinigung. Ein
negativer Corona-Test ist von kommendem Montag an in
Mecklenburg-Vorpommern Voraussetzung, um beispielsweise
Kosmetik-Behandlungen oder eine Bartpflege in einem Salon in Anspruch
zu nehmen.

Strafen bei Zuwiderhandlung sollen zunächst nicht verhängt werden, da
die Tests noch nicht überall wohnortnah zu erhalten seien, erklärte
das Schweriner Gesundheitsministerium am Freitag. «Die
Gesundheitsbehörden und die Ordnungsbehörden wurden entsprechend
informiert», erklärte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU).

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