Therapeuten beraten bei Kongress über Wege aus Essstörungen

Lebensgefährliches Untergewicht, Teufelskreis aus Essen und Brechen
oder Essattacken - diese Störungen machen Ärzten große Sorgen. Denn
man weiß immer noch nicht genau, warum Menschen daran erkranken.

Tübingen (dpa/lsw) - Magersucht, Bulimie (Ess-Brech-Störung),
Binge-Eating (Starke Essattacken) sind Essstörungen, die eine
Therapie erfordern. Doch noch immer wissen Experten nicht genau,
welche Mechanismen zu welcher Störung führen. Neueste Ansätze und
Theorien dazu wollen Therapeuten aus Deutschland bei einem
Online-Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen in
Tübingen am Donnerstag und Freitag diskutieren.

«Magersucht ist die gefährlichste psychische Erkrankung mit der
höchsten Sterberate. Binge-Eating dagegen ist die häufigste Störung
»,
sagt Kongresspräsident Stephan Zipfel. Er ist Ärztlicher Direktor der
Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der
Universitätsklinik in Tübingen.

Studien belegen laut Zipfel, dass die Magersucht (Anorexia nervosa)
im Teenageralter beginnt, meist zwischen 12 und 14 Jahren. Die
Bulimie sei nachweislich bei betroffenen Menschen im Alter zwischen
16 und 18 Jahren zu finden. Und die Binge-Eater entwickelten ihre
Störung zwischen 18 und 25 Jahren.

Ärzte, Psychologen und Ernährungswissenschaftler verzahnen sich laut
Zipfel immer stärker miteinander, um individuelle Therapien für das
breite Spektrum der Essstörungen zu entwickeln. Aber auch
Grundlagenwissenschaftler seien von Bedeutung, denn sie schauten sich
an, wie sich das Sättigungsverhalten im Gehirn auswirke.

«Wir sind immer noch dabei, herauszufinden, was der Auslöser dafür
ist, das ein Mensch X mit einem Verhalten Y reagiert. Wir suchen die
Achillesferse und es braucht noch viel Forschung», erklärt Zipfel.
Bislang sehe man, dass viele Therapien Wirkung zeigten. «Aber wir
können noch nicht sagen, welche Therapie wirksamer ist als die
andere.»

Mit dem Kongressthema «Von den Mechanismen zur Intervention» wollen
die Experten aktuelle Aspekte des gesamten Spektrums der Essstörungen
miteinander besprechen. «Wir werden uns die Frage stellen, welche
neuen Forschungsergebnisse zu den zugrundeliegenden Mechanismen uns
helfen, die Therapie von Essstörungen weiterzuentwickeln und zu
verbessern», sagt Zipfel. Dabei spiele immer eine wichtige Rolle, ob
die etablierten und neuen therapeutischen Angebote und Interventionen
von den Patienten sowie ihrem sozialen Umfeld angenommen würden.

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite