FSME durch Zecken - Mittelsachsen nun auch Risikogebiet
Typische Lebensräume für Zecken sind lichte Wälder und Waldränder,
aber auch hohes Gras. Längst sind sie zudem in Parks zu finden. Das
Risiko wächst, durch einen Zeckenstich ernsthaft zu erkranken.
Freiberg/Berlin (dpa/sn) - Das Robert Koch-Institut hat auch den
Landkreis Mittelsachsen als Risikogebiet für die meist von Zecken
übertragene Hirnentzündung FSME eingestuft. Damit sind nun acht der
dreizehn Landkreise und kreisfreien Städte in Sachsen als solche
Risikogebiete deklariert. Zwar habe die Zahl der FSME-Erkrankungen in
den vergangenen Jahren zugenommen - 2020 wurden in Sachsen 31 Fälle
gemeldet, fünf Jahre zuvor waren es nur 5. Die Wahrscheinlichkeit, an
FSME zu erkranken, sei aber verhältnismäßig gering, betonte am
Freitag das Gesundheitsministerium. Allerdings steige die Zahl
schwerer Verläufe mit dem Alter der Infizierten.
Bereits als FSME-Risikogebiete in Sachsen bekannt sind der
Vogtlandkreis, der Erzgebirgskreis, die Landkreise Zwickau, Bautzen,
Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Stadt Dresden.
Laut Ministerium tragen in Risikogebieten schätzungsweise 0,1 bis 5
Prozent aller Zecken das FSME-Virus in sich. Infektionen verliefen in
80 bis 90 Prozent der Fälle ohne Symptome.
Insgesamt wurden bundesweit fünf Regionen neu als Risikogebiete
eingestuft. Dazu gehört mit der Stadt Dessau-Roßlau erstmals eine
Region in Sachsen-Anhalt. Auch in Thüringen, Bayern und Hessen wurde
jeweils ein Landkreis neu ausgewiesen, wie aus dem aktuellen
Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin
hervorgeht.
Demnach sind nun 169 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert.
Generell bestehe in Deutschland ein Risiko für eine FSME-Infektion
vor allem im südöstlichen Thüringen und in Sachsen sowie in Bayern,
Baden-Württemberg und Südhessen, hieß es vom RKI. Einzelne
Risikogebiete befänden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in
Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen.
Die Einstufung als Risikogebiet basiert auf Erkrankungsdaten mehrerer
Jahre. In diesen Regionen wird Menschen, die zum Beispiel in der
Freizeit oder beruflich mit Zecken in Berührung kommen könnten, eine
FSME-Impfung empfohlen.
2020 wurden in Deutschland mit 704 FSME-Erkrankungen so viele wie
noch nie seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet. Im
Vorjahr hatte die Zahl bei 445, im bislang fallstärksten Jahr 2018
bei 583 gelegen. Untersucht werde derzeit, ob der deutliche Anstieg
während der Corona-Pandemie möglicherweise mit einem veränderten
Freizeitverhalten zusammenhängen könnte, heißt es im Bericht.
Die Fallzahlen schwanken generell von Jahr zu Jahr erheblich. Die
Mehrzahl der Erkrankungen findet den RKI-Daten zufolge in den Monaten
Mai bis Oktober statt. FSME beginnt mit Beschwerden wie Kopfschmerzen
und Fieber. Bei einem kleinen Teil der Infizierten kann es nach einer
Zeit ohne Symptome zu einer zweiten Phase mit Hirnhaut-, Gehirn- oder
Rückenmarksentzündung kommen. Die Krankheit kann tödlich verlaufen:
2020 in einem Fall. Den zuverlässigsten Schutz gegen FSME bietet eine
Impfung. Die Impfquoten in den betroffenen Regionen seien aber oft
noch sehr niedrig, so das RKI.
Typische Lebensräume für Zecken sind unter anderem lichte Wälder und
Waldränder sowie Flächen mit hohem Gras oder Büschen, wie es im
Bericht heißt. Auch Gärten und städtische Parks bieten gute
Bedingungen.
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