Bericht: AfD-Fraktionschef ließ auch Sohn vorzeitig impfen
Düsseldorf (dpa/lnw) - In der «Impf-Vordrängler»-Debatte ist
AfD-Fraktionschef Markus Wagner nach Impfungen von
Familienangehörigen erneut in den Fokus gerückt. Der
NRW-Fraktionsvorsitzende (56) hatte dem WDR bereits mitgeteilt, er
und seine Frau seien geimpft worden. Wagner ist geschäftsführender
Gesellschafter einer Einrichtung der Eingliederungshilfe für
psychisch Erkrankte im Kreis Minden-Lübbecke. Nach Angaben des
WDR-Politmagazins «Westpol» vom Sonntag bestätigte Wagner nun auch
eine Impfung seines 16 Jahre alten Sohnes und seiner Schwiegermutter
(81) in seiner Sozialeinrichtung.
Sein Sohn arbeite immer wieder in der Einrichtung mit, habe etwa mit
Bewohnern gebastelt oder den Hausmeister unterstützt, zitierte
«Westpol» den AfD-Politiker via Twitter. Kein anderer Bewohner oder
Mitarbeiter habe dadurch auf eine Impfung verzichten müssen. Nach
festgelegter Impfpriorität gehören 16-Jährige erst in die Gruppe
vier, der Jugendliche wäre demnach noch längst nicht an der Reihe.
Am Donnerstag hatte der FDP-Abgeordnete Ralph Bombis mitgeteilt, er
lege alle politischen Ämter mit sofortiger Wirkung nieder und werde
bei der nächsten Landtagswahl nicht mehr kandidieren. Er und seine
Frau waren wegen ihrer Arbeit bereits geimpft worden. Bombis führt
drei Senioren- und Pflegeheime. Die aktuelle Impfverordnung sieht
weder Strafen noch Bußgelder für «Vordrängler» vor.
Wagner war für eine dpa-Anfrage zunächst nicht zu erreichen.
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