Sorge in einigen Regionen Frankreichs über Explosion der Covid-Zahlen

Paris (dpa) - In einigen Regionen Frankreichs herrscht große
Beunruhigung wegen der alarmierenden Corona-Situation. In der
nordfranzösischen Küstenstadt Dunkerque (Dünkirchen) ist die Zahl der

Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner der Regionalen
Gesundheitsbehörde zufolge zuletzt auf mehr als 900 angestiegen.
Regionalpolitiker fordern nun eine schnelle Reaktion. «Wenn strenge
Maßnahmen zur Eindämmung notwendig sind, müssen diese zumindest an
den Wochenenden ergriffen werden», sagte Jean-René Lecerf, der
Präsident des Département-Rats Nord, am Dienstag dem Sender
Franceinfo.

Für Teile von Frankreichs Mittelmeerküste ist zuletzt wegen der
starken Ausbreitung des Coronavirus ein Teil-Lockdown verhängt
worden. An den kommenden beiden Wochenenden soll für die städtische
Küstenregion des Département Alpes-Maritimes ein Lockdown gelten.
Angesichts der Varianten sei es dringend notwendig, zu handeln, wo
immer es nötig sei, sagte Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi dem
Sender BFM TV. Die Küstenmetropole ist besonders schwer getroffen. Im
gesamten Département liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner, also der sogenannte Inzidenzwert, bei mehr als 580.

Ähnliche Maßnahmen wie am Mittelmeer fordern einige Politiker nun
auch für Dunkerque. «Es ist eine Welle im Anmarsch, und wir
versuchen, die Ausbreitung zu stoppen (...)», sagte der Pariser
Abgeordnete aus dem Département Nord, Paul Christophe, dem Sender
Franceinfo. In Nizza habe es jetzt möglicherweise eine so schnelle
Reaktion gegeben, weil die Stadt als wichtiges Touristenziel gelte.
Die Strände von Dunkerque seien jedoch das Ziel für Menschen aus der
gesamten Region Lille, so Christophe. Medienberichten nach soll sich
nun auch Premierminister Jean Castex für strengere Maßnahmen
ausgesprochen haben.

Insgesamt ist die Corona-Situation in Frankreich weiter angespannt,
aber die Lage war recht stabil. Allerdings ist der landesweite
Inzidenzwert zuletzt wieder leicht auf mehr als 200 angestiegen. Im
gesamten Land gilt seit mehreren Wochen eine strenge Ausgangssperre
ab 18 Uhr. Anders als in Deutschland sind Schulen und Einzelhandel
weitgehend geöffnet.