Höhere Stromkosten für viele Privathaushalte im Corona-Lockdown

Chemnitz (dpa) - Der Corona-Lockdown hat vielen Verbrauchern höhere
Stromrechnungen beschert. Verstärktes Arbeiten von zu Hause sowie
Homeschooling hätten bei Privathaushalten zu einem durchschnittlichen
Mehrverbrauch von 50 Kilowattstunden im Jahr geführt, informierte das
Energieunternehmen EnviaM am Donnerstag. Das seien je nach Tarif des
Kunden im Schnitt aller Haushalte Mehrkosten von jeweils 10 bis 15
Euro. Für das Stromnetz spiele Homeoffice keine Rolle, sagte
Vorstandschef Stephan Lowis. «Es verändert sich nur die
Verbrauchsabnahmestelle.»

Durch die geringere Industrieproduktion sei der Stromverbrauch im
ersten Lockdown im Frühjahr 2020 um bis zu 10 Prozent gesunken.
Inzwischen liege er aber wieder auf normalem Niveau, erklärte Lowis.
Verdoppelt habe sich seit Ausbruch der Pandemie das Datenvolumen im
Glasfasernetz des Unternehmens. Dieses Jahr sollen den Angaben nach
neben Geschäftskunden erstmals auch Privatkunden angeschlossen
werden. Pilot-Kommunen seien Groitzsch und Zwenkau im Raum Leipzig.

EnviaM versorgt nach eigenen Angaben mehr als 1,3 Millionen Kunden
mit Strom, Gas und Wärme. Damit sieht sich das Unternehmen als
führender regionaler Energiedienstleister in Ostdeutschland. Es
gehört mehrheitlich dem Energiekonzern Eon sowie etwa 650 Kommunen.