Künstler zeigen Werke in Impfzentren

Weil eine Künstlergruppe in Niederbayern ihre Ausstellung wegen
Corona absagen musste, verlegte sie die Schau kurzerhand ins örtliche
Impfzentrum - und trat damit eine kleine Bewegung los. Andere Städte
ziehen nach.

Straubing (dpa) - Die Kunstszene ist durch das Coronavirus weitgehend
ausgebremst worden. Mit ihrer Initiative «Kunst im Impfzentrum» hat
eine Künstlergemeinschaft im niederbayerischen Straubing eine
kreative Lösung gefunden und etliche Kommunen und Vereine zum
Nachahmen inspiriert. In Kronach, Freising, Trier und Hattingen
schmücken nun Bilder die Wände der Impfzentren. Auch in Regensburg
wird eine Schau vorbereitet und in Bottrop zeigte ohnehin schon der
Kunstprofessor Gereon Krebber Skulpturen im Impfzentrum.

Die Initiatoren des Projektes in Straubing, Erich Gruber und Alfred
Dick, freuen sich über die Resonanz. Zahlreiche Kunstvereine hätten
sich gemeldet und Tipps geholt. Auch ein Kunstmagazin mit Sitz in New
York und London habe über die Aktion berichtet, sagt Gruber. «Es ist
etwas in Bewegung gekommen.» Künstler bekämen mit den Ausstellungen
in Impfzentren eine Plattform in schwierigen Zeiten.

In Trier etwa las Kunsttherapeutin Claudia Grüntgens von den
Barmherzigen Brüdern einen Bericht über die Straubinger Schau und
nahm Kontakt mit dem örtlichen Impfzentrum auf. Dort sind nun Werke
ihrer Klienten zu sehen. Zudem holte Grüntgens freischaffende Trierer
Künstler mit ins Boot, die nun ebenfalls Werke zeigen können. Auch im
Regensburger Impfzentrum soll die nüchterne Atmosphäre mit Kunst
belebt werden, sagt eine Sprecherin des Kulturamtes. Schließlich sei
es Auftrag der Kulturförderung, Künstlern Räume zu erschließen.

Genau hier erhofft sich der Straubinger Künstler Alfred Dick weitere
Impulse. In einem Brief bat er Bayerns Kunstminister Bernd Sibler
(CSU), sich verstärkt für Kunst im öffentlichen Raum einzusetzen.
Straubings Oberbürgermeister, Markus Pannermayr (CSU), zeigt sich
jedenfalls offen für die Anliegen der Künstler - nicht nur, weil er
spontan die Ausstellung im Impfzentrum genehmigte, sondern weil er
gleich noch den Ankauf von zwei Kunstwerken in die Wege leitete.

Auf städtische Unterstützung setzen beispielsweise auch Künstler in
Darmstadt. Dort hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Siebel
eine Schau nach Straubinger Vorbild angeregt - die jedoch vom
Rathauschef zunächst abgelehnt wurde, wie Siebel sagt. Er hofft, dass
die Kunst doch noch ihren Weg in das Impfzentrum finden könnte. «Weil
es ein schöner Akzent in einer etwas trostlosen Situation wäre.»

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