Trotz Spott: CDU-Kandidatin Eisenmann hält an Wahlplakaten fest
Stuttgart (dpa) - Trotz Kritik und Spott über die CDU-Wahlplakate
will Baden-Württembergs CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann an
den Motiven zur Inneren Sicherheit festhalten. «Ich freue mich, dass
über mehrere unserer vorgestellten Plakatmotive gesprochen und auch
intensiv diskutiert wird. Das ist Sinn einer Kampagne», teilte
Eisenmann am Sonntag in Stuttgart mit. «Dass eine Botschaft auf
Plakaten im Netz bewusst missverstanden wird, sehen wir gelassen.»
Zuvor hatten sich zahlreiche User im Internet über die Motive lustig
gemacht. Der Kommunikationsexperte Frank Brettschneider von der
Universität Hohenheim empfahl der CDU, die Plakate wegen
«handwerklicher Fehler» lieber nicht zu kleben. In Baden-Württemberg
wird in sechs Wochen ein neuer Landtag gewählt. Eisenmann fordert
dabei den grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann heraus.
Eisenmann hatte die Plakate am Freitag vorgestellt. Auf einem steht
in Großbuchstaben: «CDU wählen, weil wir Verbrecher von heute mit der
Ausrüstung von morgen jagen». Daraus machten Twitter-User «Wir
Verbrecher von heute» mit der Begründung, Autofahrer würden beim
Vorbeifahren oft nur die erste Zeile lesen. Auch das zweite Motiv mit
der Frage «Wollen wir nicht alle beschützt werden?» flankiert mit
einem Foto von Eisenmann wurde spöttisch kommentiert. Ein User
ersetzte Eisenmann durch einen Mafia-Paten, der Geschäftsleuten
Schutzgeld abpresst. Der frühere Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz
Kuhn (Grüne) fragte auf Twitter: «Liebe Frau Eisenmann, hat Eure
Werbekampagne etwas gekostet?»
Die Südwest-CDU will nach eigenen Angaben etwa 1500
Großflächenplakate in drei Wellen mit jeweils sechs Motiven
aufstellen. Eisenmann erklärte ihr Festhalten an den Plakaten so:
«Die Innere Sicherheit ist eine Kernkompetenz der CDU und treibt
viele Menschen um. Denn nur wer sich sicher fühlt, kann sich auch
wohlfühlen.» In den vergangenen fünf Jahren sei unter
CDU-Innenminister Thomas Strobl schon viel Positives gelungen. «Und
diesen Weg wollen wir fortsetzen, dafür mache ich mich auch ganz
persönlich stark.»
FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke erklärte dagegen, Eisenmann
brauche sich über den Spott nicht zu wundern: «Es passt halt nicht
zusammen, erst verbissen Schulöffnungen zu fordern und damit der
Kanzlerin von der Fahne zu gehen, um dann urplötzlich im Wahlkampf zu
entdecken, dass man mit «safety first» und Merkels Sicherheitsdenken
die Wahl gewinnen will.»
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