Schlangen an Grenz-Testationen - CSU-Frauen wollen Schulöffnung
Tschechen, die in Deutschland arbeiten, müssen sich täglich testen
lassen. Frauen in der CSU erhöhen Druck auf Söder. FFP2-Masken im
Einzelhandel und in Oberammergau. Die Corona-Nachrichten des
Wochenendes in Bayern.
München (dpa/lby) - Ansturm auf Corona-Teststationen an der
bayerisch-tschechischen Grenze, eine erste Bilanz der
FFP2-Maskenpflicht, Frauen in der CSU, die den Druck auf den
Ministerpräsidenten in Sachen Schulen erhöhen - das Coronavirus mit
all seinen Folgen hat den Freistaat weiterhin fest im Griff. Ein
Überblick, was am Wochenende wichtig war:
ANSTURM AUF CORONA-TESTS: Die strengeren Einreiseregeln für Menschen
aus Tschechien nach Deutschland haben an manchen Grenzübergängen in
Bayern zu teils langen Schlangen an den Teststationen geführt. So
ließen sich etwa bis Sonntagmittag mehr als 1200 Grenzgänger im
oberfränkischen Schirnding (Landkreis Wunsiedel) testen. Die
Teststelle war für einen solchen Ansturm gar nicht vorbereitet.
Möglicher Grund für den Ansturm: Andere Teststationen entlang der
deutsch-tschechischen Grenze hatten am Sonntag nicht geöffnet,
weshalb viele auch aus anderen Regionen Schirnding angefahren hatten,
wie eine Sprecherin des Landratsamtes sagte. Wegen des Andrangs wurde
die Teststelle im oberpfälzischen Waldsassen (Landkreis
Tirschenreuth) kurzfristig geöffnet.
FFP2-MASKEN: Innerhalb weniger Tage haben sich die Menschen in Bayern
mit FFP2-Masken eingedeckt, die seit einer Woche Pflicht beim
Einkaufen oder in Bus und Bahn sind. Handel und Nahverkehr haben eine
positive Bilanz gezogen. Die meisten Leute hielten sich an die
Pflicht. Ab Montag drohen 250 Euro Bußgeld, sollten die Behörden
Verstöße feststellen und auch ahnden. In den vergangenen Tagen galt
eine sogenannte Kulanzwoche, in der FFP2-Muffeln keine Strafe
aufgebrummt werden sollte.
FRAUEN ERHÖHEN DRUCK: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) muss sich
auch aus den eigenen Reihen Forderungen nach baldigen Öffnungen der
Schulen anhören. Die Frauen-Union in Bayern fordert von ihm eine
rasche Öffnung der Schulen - für Präsenzunterricht aller
Abschlussklassen, aber auch für Wechselunterricht aller anderen
Jahrgangsstufen.
Die Forderung geht aus einem am Samstag verbreiteten Positionspapier
der Frauen-Union hervor, das eine schnelle Rückkehr in die Schulen -
allerdings unter der Einhaltung strenger Schutz- und Hygienekonzepte
sowie einer klaren Teststrategie - vorsieht. «Der Distanzunterricht
in der aktuellen Form ist kein gleichwertiger Ersatz für Unterricht
in den Klassenräumen», heißt es in dem Papier.
Söder hatte die anhaltenden Schulschließungen in Bayern wegen der
großen Sorge vor dem mutierten Coronavirus zuletzt verteidigt.
DEMONSTRATIONEN: An vielen Orten in Bayern haben Menschen gegen die
staatlichen Maßnahmen und Einschränkungen zur Eindämmung des
Coronavirus demonstriert - beispielsweise mit Autokorsos. An den
meisten Orten friedlich und geordnet. Allerdings wurden bei einer
Demonstration am Freitagabend in Lauf an der Pegnitz (Landkreis
Nürnberger Land) drei Polizisten verletzt, nachdem es zwischen
Teilnehmern und den Beamten eine Rangelei gab. Ebenfalls am
Freitagabend wurden am Rande einer Demonstration in Würzburg zwei
Teilnehmer von einem Auto angefahren und verletzt. Sie waren gerade
dabei, einen Lautsprecher zu reparieren.
PARTYS: Trotz der seit vielen Wochen geltenden Corona-Regeln können
manche nicht aufs Feiern verzichten - mehreren sogenannten
Corona-Partys hat die Polizei deswegen ein Ende bereitet. Neben
Anzeigen von den Beamten gab es auch Verletzte. Im schwäbischen
Weißenhorn (Landkreis Neu-Ulm) verletzten sich zwei Menschen, die
versuchten, vor der Polizei zu flüchten. Zuvor hatte eine Streife in
einer Wohnung eine Feier mit 13 Teilnehmern aus unterschiedlichen
Haushalten vorgefunden. Die Polizei schritt aber auch in Weiden in
der Oberpfalz, Röfingen (Landkreis Günzburg) und Memmingerberg
(Landkreis Unterallgäu) ein und stoppte illegale Feiern.
200ER-INZIDENZ: Die Zahl der Stadt- und Landkreise mit mehr als 200
Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche geht
kontinuierlich zurück. Am Sonntag (Stand: 00.00 Uhr) zählte das
Robert Koch-Institut (RKI) mit den Landkreisen Wunsiedel im
Fichtelgebirge, Tirschenreuth, Regen, Passau, Berchtesgadener Land
und der Stadt Coburg noch sechs Kreise. Vor zehn Tagen waren es noch
30 Landkreise und kreisfreie Städte mit solchen Werten.
Grundsätzlich gilt: Für Kommunen mit einem Inzidenzwert über 200 gilt
die 15-Kilometer-Regel. Danach dürfen deren Bewohner Ausflüge nur
noch in einem Umkreis von höchstens 15 Kilometern unternehmen. Sie
tritt automatisch erstmals in Kraft, sobald das RKI in kreisfreien
Städten oder Landkreisen mehr als 200 Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner binnen einer Woche meldet. Laut Innenministerium betraf das
(Stand Sonntag 9.00 Uhr) noch 15 Landkreise und acht Stadtkreise.
IMPFUNGEN: Die erste Impfung gegen das Coronavirus haben in Bayern
nach Angaben des RKI bislang rund 244 000 Menschen erhalten, was
einer Impfquote von 1,9 Prozent entspricht (Stand: Freitag). Die
Zweite Impfung bekamen etwa 46 800 Menschen.
UND SONST: Wegen der Pandemie wurden ja schon die weltberühmten
Passionsspiele von Oberammergau auf das Jahr 2022 verschoben. Ob die
Schauspieler bis dahin lange Bärte haben werden, bleibt ungewiss.
Denn sie dürfen sich ihre Bärte rasieren, damit die FFP2-Masken
besser anliegen. Trotzdem wird am Aschermittwoch (17. Februar)
Spielleiter Christian Stückl der Tradition folgend alle Mitspieler
aufrufen, sich Haare und Bärte wachsen zu lassen (Barterlass).
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