Südafrikanische Coronavirus-Mutation in Sachsen-Anhalt nachgewiesen
Coronavirus-Varianten treiben Experten Sorgenfalten auf die Stirn.
Sie scheinen ansteckender zu sein und vieles andere ist über sie noch
nicht bekannt. Jetzt gibt es die ersten Fälle in Sachsen-Anhalt.
Halle/Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt ist erstmals die
südafrikanische Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Halles
Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) erklärte am Samstag, zwei
Verdachtsfälle hätten sich bestätigt. In beiden Fällen habe es eine
direkte Kontaktkette zu Personen in Leipzig gegeben, bei denen die
Virusmutation zuvor nachgewiesen worden war. «Für die beiden in Halle
lebenden Personen gilt eine zweiwöchige Quarantäne.»
Eine Sprecherin des Sozialministeriums in Magdeburg bestätigte, dass
es die ersten bekannten Fälle des mutierten Virus im Land sind. Die
Variante steht wie auch andere weitere im Verdacht, ansteckender zu
sein als der Wildtyp des Coronavirus Sars-CoV-2.
Halles Amtsärztin Christine Gröger sagte, es handele sich um die
Virus-Variante B.1.351, die zuerst in Südafrika entdeckt wurde. Eine
der infizierten Personen habe sich im Arbeitsumfeld angesteckt, die
andere habe sich beim Kontakt zu Hause angesteckt. Der
Krankheitsverlauf unterscheide sich nicht wesentlich bis gar nicht
von dem bislang im Land verbreiteten Coronavirus.
In Leipzig war zuerst bei einer Frau das mutierte Virus ausgemacht
worden. Weitere Untersuchungen ergaben bislang sieben weitere
Nachweise. Halle und Leipzig sind nur wenige Kilometer voneinander
entfernt. Es gibt viele Pendler zwischen den Städten.
Amtsärztin Christine Gröger erwartet, dass in den kommenden Tagen
weitere Fälle mit dem mutierten Virus entdeckt werden. Es gebe die
Auflage, dass fünf Prozent der positiven Corona-Proben auf die genaue
Variante überprüft werden sollen. Gröger wies darauf hin, dass die
Mutationen offenbar mit einer höheren Ansteckungsgefahr einhergehen.
Die Abstands- und Hygieneregeln müssten besonders sorgsam eingehalten
werden.
Die mutierten Coronaviren bereiten Experten große Sorgen, weil sie
wie eine zweite Pandemie wirken könnten. Innerhalb kürzester Zeit
könnten sich viel mehr Leute infizieren, hatte Virologe Christian
Drosten am Freitag erklärt. Im schlimmsten Fall könnten es weit mehr
als die bislang bekannten Höchststände sein. Im Moment sei aber
schwer zu sagen, ob sich die deutschen Infektionszahlen durch
Mutationen veränderten.
Mehrere Mutationen sind schon in Deutschland nachgewiesen worden: Am
Freitag wurde der erste Nachweis einer derzeit in Brasilien
kursierenden Variante bekannt. Zuvor wurden bereits einige wenige
Fälle von zwei anderen Varianten nachgewiesen, die als ansteckender
gelten. Diese Mutanten waren zuerst in Großbritannien und Südafrika
aufgetaucht.
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