Mehr Polizei - Lage in Wintersportgebieten ruhiger geworden
Ski- und Schlittenfahren und Spazieren: Vor einer Woche hat eine Flut
von Ausflüglern Teile der Mittelgebirge in ein Verkehrschaos
gestürzt. Mitten in der Corona-Pandemie. Nun kontrollieren mehr
Polizisten. Mit Erfolg?
Morbach (dpa/lrs) - Trotz des teils sonnigen Ausflugswetters ist die
Lage in den rheinland-pfälzischen Wintersportgebieten am Samstag und
Sonntag weitgehend entspannt geblieben. Es gab zwar einige
Falschparker. Viele Menschen hielten sich aber offenbar an die
Appelle, zur Vermeidung der Ausbreitung des hoch ansteckenden
Coronavirus die üblicherweise stark besuchten Ausflugsziele etwa in
Eifel, Hunsrück und Westerwald zu meiden. Zudem drohten Baumäste
unter ihrer Schneelast herunterzubrechen.
Am Wochenende zuvor war es noch mancherorts in den Mittelgebirgen zum
Verkehrschaos gekommen. Diesmal kündigte die Polizei verstärkte
Kontrollen an. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz
(SPD) warnte vor dem Wochenende: «Die Zeiten sind leider nicht
geeignet, um in großer Zahl zu den Touristenmagneten zu strömen und
in Massen die Skipisten zu nutzen.» Die Skilifte stehen gegenwärtig
ohnehin coronabedingt still.
An den Ausflugszielen Idarkopf, Erbeskopf, Schwarzer Mann und
Wolfsschlucht gab es am Wochenende teilweise Parkverbote. Zahlreiche
Zufahrtsstraßen waren gesperrt. Nahe dem Idarkopf im Hunsrück
ertappten Polizisten Falschparker an der Bundesstraße 407, wie ein
Trierer Polizeisprecher mitteilte. Einer habe mit seinem Auto sogar
ein Halteverbotsschild verdeckt.
Vom Erbeskopf im Hunsrück, dem höchsten Berg von Rheinland-Pfalz (816
Meter), wurden vorerst keine Zwischenfälle gemeldet. Die
Zufahrtsstraße L 164 blieb gesperrt. Auf dem Erbeskopf waren auch
manche Wanderwege blockiert, etwa bei der Umweltbildungsstätte
Hunsrückhaus. «Die Gefahr von Schneebruch ist da zu groß», sagte ei
n
Polizeisprecher in Morbach. «Die Fichten sind von trockenen Sommern
und Borkenkäfern geschwächt. Das sind Flachwurzler. Die kippen schon
mal um bei zu viel Schnee.» Das allerdings sehe man diesen Bäumen
vorher nicht an.
Auch im Westerwald kam es am Wochenende etwa beim Salzburger Kopf und
bei der Fuchskaute laut einem Westerburger Polizeisprecher vorerst zu
keinen größeren Zwischenfällen. «Bei der Fuchskaute wurde eine
Einbahnstraßenregelung eingerichtet, damit die Leute an der Seite
parken können», sagte der Beamte. Die Ausflügler hätten sich vorers
t
an die Regeln gehalten. Zuvor am Neujahrswochenende hatte es bei
diesen Bergen noch große Probleme mit Falschparkern gegeben. Schilder
von Absperrungen wurden damals weggeräumt und auch gesperrte Feldwege
befahren.
Ein Polizeisprecher in Morbach im Hunsrück sagte: «Momentan haben wir
nur oben in den Mittelgebirgen Schnee. Dann strömen die Leute aus den
Ballungsgebieten her. Vielleicht haben die Kinder auch einen neuen
Schlitten zu Weihnachten bekommen.» All dies sei gerade in
Corona-Zeiten verständlich und müsse sich nur im Rahmen halten, «ohne
dass zum Beispiel Rettungswege zugeparkt werden».
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach sagte für
Rheinland-Pfalz auch in den kommenden Tagen zeitweise weiteren
Schneefall in den Höhenlagen voraus.
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