Kontrolle statt Chaos: Lage in Wintersportgebieten meist entspannt

Skifahren, Rodeln oder Spazieren: Vor einer Woche fielen Besucher
massenhaft in die deutschen Wintersportgebiete ein - inmitten der
Corona-Pandemie. Eine Wiederholung des Chaos wollten die Kommunen
unbedingt vermeiden. Hat das geklappt?

München/Wernigerode (dpa) - Trotz verlockendem Ausflugswetter und
mancherorts strahlendem Sonnenschein blieb die Lage in den deutschen
Wintersportgebieten am Samstag und Sonntag weitgehend entspannt. Zwar
zog es viele Menschen an die frische Luft und die Parkplätze waren
schnell gefüllt - der befürchtete neuerliche Ansturm auf Pisten und
Wanderwege sowie Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen blieben aber
größtenteils aus.

Anders als am Wochenende davor beurteilten die örtlichen
Polizeistellen die Lage insgesamt als gut beherrschbar. Um eine
Wiederholung des Chaos zu vermeiden, hatten Polizei und Politik im
Vorfeld an die Bürger appelliert, zu Hause zu bleiben. Zudem wurden
in vielen Regionen Betretungsverbote ausgesprochen, Zufahrtsstraßen
gesperrt und es wurde verstärkt kontrolliert.

Im Harz, wo am ersten Januar-Wochenende noch verstopfte Straßen,
überfüllte Parkplätze und zugeparkte Wege das Bild geprägt hatten,

gab es keine Störungen, sagte ein Sprecher des Polizeireviers Harz in
Halberstadt am Sonntag. Im Vergleich zum Samstag seien mehr Menschen
unterwegs, diese bewegten sich aber zunehmend «mit viel Augenmerk».
Zu Ermahnungen mit Blick auf die Hygienevorschriften und
Abstandsregeln komme es deshalb nur selten.

Auch in den hessischen Wintersportgebieten war die Lage am
Sonntagvormittag entspannt. «Es ist alles ganz ruhig bei uns», sagte
ein Sprecher des Polizeipräsidiums Osthessen über die Situation an
der Wasserkuppe - Hessens höchstem Berg - und am Hoherodskopf. Die
Polizei teilte über Twitter allerdings mit, dass die Parkplätze rund
um den Hoherodskopf bereits am Sonntagvormittag ausgeschöpft waren.
Am Feldberg in Hessen blieb der große Andrang zunächst ebenfalls aus,
obwohl auch hier die Parkplätze früh voll waren.

Im Thüringer Wald kontrollierten Polizei und Ordnungshüter am
Wochenende in der Rennsteigregion verstärkt Parkplätze und Straßen.
«Die Appelle der Wintersportorte und die Kontrollen haben
offensichtlich gewirkt», sagte ein Polizeisprecher am Sonntag in
Hildburghausen. Von Montag an schottet sich der Südthüringer
Landkreis Hildburghausen komplett vor Wintersportbesuchern ab.
Tagesausflüge zum Zwecke sportlicher Betätigung und Bewegung an der
frischen Luft in das Kreisgebiet sind dann untersagt. In der Region
liegt unter anderem der bei Wintersportfans beliebte Ausflugsort
Masserberg.

Oberhof, wo am Wochenende der Biathlon-Weltcup ohne Zuschauer
ausgetragen wurde, ist für Tagesgäste gesperrt. Die öffentlichen
Parkplätze sind für Ausflügler nicht zugänglich und die Polizei
reguliert die Zufahrt zur Stadt. Auch in anderen Regionen wie etwa
der Rhön wurden öffentliche Parkplätze gesperrt, um so die Zahl der
Tagestouristen zu begrenzen.

In Bayern nutzten viele Menschen die vielleicht vorerst letzte
Möglichkeit für einen Ausflug Richtung Berge. Ab Montag dürfen
Bewohner von Gebieten mit besonders hohen Corona-Zahlen einen Radius
von 15 Kilometern um ihren Wohnort nur verlassen, wenn sie einen
triftigen Grund vorweisen können. Touristische Ausflüge zählen
explizit nicht dazu. So herrschte am Sonntag an beliebten
Ausflugszielen reger Betrieb, so etwa am Ochsenkopf im Fichtelgebirge
oder am Spitzingsee im Landkreis Miesbach. Wie schon am Samstag
nutzten viele Menschen das schöne Wetter zum Rodeln, Skifahren,
Eislaufen oder Spazieren.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte verstärkte
Kontrollen an, etwa an Wanderer-Parkplätzen in der Voralpenregion
oder im Bayerischen Wald. «Alle Unbelehrbaren müssen mit harten
Sanktionen und hohen Geldbußen rechnen.» Bei einem Verstoß drohe ein

Bußgeld in Höhe von 500 Euro. Die 15-Kilometer-Regel gilt für
Landkreise und kreisfreie Städte, die den Wert von 200 Neuinfektionen
pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche überschritten haben.

Im Südwesten Deutschlands hatte die Polizei am Wochenende die
Zufahrtsstraßen zur Schwarzwaldhochstraße gesperrt. Auf den Höhen im

Nordschwarzwald blieb es nach Auskunft eines Polizeisprechers
entspannt.

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