Sonne satt: Ausflügler starten in den Kunstschnee Von Sabine Dobel, dpa

Lifte stehen still. Kneipen haben zu. Trotzdem starteten viele zum
Ausflug - möglichst in den Schnee, auch wenn es bisher vor allem
Kunstschnee ist. Auf den Straßen blieb es ungewöhnlich ruhig. Ein
Polizeisprecher vermutet eine gewisse «Weihnachtsschläfrigkeit».

Garmisch-Partenkirchen/Spitzingsee (dpa/lby) - Sonne satt - das
Winterwetter hat am Sonntag zahlreiche Ausflügler in die Berge
gelockt. In der Gegend um den Schliersee, beliebtes Ausflugsziel der
Münchner, waren die Parkplätze mittags gut belegt. Auch in
Garmisch-Partenkirchen herrschte reger Andrang.

Da die Lifte im Lockdown stillstehen, hieß es: Zu Fuß auf den Berg.
An den sonst von Skifahrern bevölkerten Pisten waren Schneeschuh- und
Tourengeher, Fußgänger oder Familien mit Schlitten unterwegs.
Vielfach auf Kunstschnee, denn es hat bisher nur in wenigen Gegenden
genug geschneit.

Am Spitzingssee zogen auch Eisläufer ihre Kreise - der See liegt auf
etwa 1000 Metern Höhe und ist zugefroren. Weiter unten traten
Radfahrer in die Pedale.

Polizei und Bergwacht waren zufrieden: Keine Einsatzrekorde, im
Gegenteil. «Die Anzahl der Einsätze der Bergwacht ist zahlenmäßig
eher als gering zu bewerten im Vergleich zu den Menschen, die
unterwegs sind», sagte der Sprecher der Bergwacht Bayern, Roland
Ampenberger. «Gefragt ist die Hilfe der Bergwacht dennoch immer
wieder bei Stürzen oder auch internistischen Notfällen.»

In anderen Jahren herrscht in den Weihnachtsferien teils noch mehr
Andrang - besonders auf den Straßen blieb es ungewöhnlich ruhig. «Es

ist tatsächlich noch etwas Weihnachtsschläfrigkeit da», sagte ein
Polizeisprecher in Rosenheim. Es gebe keine Staus - und es würden
auch weniger sonstige Einsätze gemeldet als in anderen Jahren.
Anscheinend hielten sich die meisten Menschen an die
Ausgangsbeschränkungen.

Auf den Straßen Richtung Skigebiete rollt sonst in den Winterferien
die Blechlawine, da viele nach Österreich zu den Pisten aufbrechen.
Obwohl dort auch jetzt die Lifte laufen, bleibt den Wintersportlern
aus Bayern dieser Pistenspaß verwehrt: Wer nach Österreich einreist,
muss erst einmal in Quarantäne - also nichts für einen Tagesausflug.

In Bayern genossen die Menschen umso mehr den Schnee an den künstlich
beschneiten Hängen. Die Liftbetreiber haben trotz des ruhenden
Liftbetriebs die Schneekanonen laufen lassen - mit Blick auf einen
eventuellen Start nach dem 10. Januar.

«Wir hoffen noch auf den Januar. Dann brauchen wir den Schnee», sagte
Peter Lorenz, zweiter Vorstand des Verbandes Deutscher Seilbahnen
(VDS). «Der Januar ist ohnehin der Monat, in dem unter der Woche
weniger los ist. Da könnte man es gut testen», sagte Lorenz, der auch
Geschäftsführer der Brauneck- und Wallbergbahnen sowie der
Alpenbahnen Spitzingsee ist. Die Konzepte stünden, etwa mit
erweiterten Wartebereichen und Maskenpflicht.

Vorbild ist unter anderem Österreich. Trotz des neuen Lockdowns im
Nachbarland fahren dort weiter viele Skilifte. «Die Gäste sind sehr
diszipliniert», sagte die Sprecherin der Skigebiete Hochkar und
Ötscher in Niederösterreich, Karin Munk, am Samstag. «Im Moment läu
ft
alles nach Plan.» Strahlendes Wetter sorgte laut APA am zweiten
Weihnachtsfeiertag vielerorts für guten Besuch in den Skigebieten.
Die Corona-Regeln mit Masken und Abständen würden weitgehend befolgt.

An Weihnachten ging es in vielen Skigebieten in Österreich los, aber
ohne Saalbach-Hinterglemm und Ischgl. In Ischgl, ehemals
Corona-Hotspot, bleibt das Skigebiet wegen des grenzüberschreitenden
Charakters zu. Wer in die Schweiz hinüberfahre, müsse nach der
Rückkehr auf die Piste in Österreich in Quarantäne, hieß es.

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