Corona macht erfinderisch: Gottesdienste vom Trecker und aus Kneipe
Volle Kirchen durfte es an Heiligabend in diesem Jahr nicht geben.
Stattdessen predigten manche Pfarrer mithilfe eines Traktors,
Bischöfe feierten Gottesdienst in einer Kneipe.
Hannover (dpa/lni) - Angesichts der Corona-Epidemie haben an
Heiligabend viele Kirchengemeinden in Niedersachsen neue Wege
beschritten. Da Gottesdienste mit Hunderten dicht gedrängten
Besuchern die Ausbreitung des Coronavirus beschleunigen könnten,
hatten sich einige Gemeinden kreative Angebote überlegt.
Einen mobilen Weihnachtsgottesdienst mit einem Traktor-Gespann hatte
ein Pastor in Stuhr im Kreis Diepholz organisiert. Damit sich auch
unter freiem Himmel angesichts der Corona-Epidemie nicht zu viele
Menschen ansammeln, wurde der Gottesdienst bei vier knapp
20-minütigen Stopps mehrmals abgehalten. Jeweils 60 bis 100 Menschen
kamen zu dem Gottesdienst zusammen, den sich Pastor Robert Vetter von
der Evangelischen Kirchengemeinde Stuhr überlegt hatte.
Der Traktor zog dabei einen Anhänger mit Waldhütte, einer
LED-Installation der Heiligen Familie und Bild des Altars der
Alt-Stuhrer St. Pankratius-Kirche. Bei jedem Stopp verlas Vetter dann
das Weihnachtsevangelium im Freien. Abstand und Maske waren für die
Besucher dennoch obligatorisch. Das Läuten der Kirchenglocken
übertrug Vetter per Lautsprecher.
Der evangelische Landesbischof Ralf Meister und der katholische
Bischof des Bistums Hildesheim, Heiner Wilmer, strahlten an
Heiligabend einen 15-minütigen Gottesdienst aus einer Kultkneipe in
Hannover aus. «Fürchtet euch nicht», lautete die zentrale
Weihnachtsbotschaft der beiden Bischöfe, die den im Internet
abrufbaren Gottesdienst vorab aufgezeichnet hatten. «Wir vermissen
Sicherheit und Gewissheit und sehen jetzt, wo uns das Leben sonst so
reich beschenkt hat», sagte Bischof Wilmer mit Blick auf die
Corona-Krise.
Die Botschaft sei aber, dass Gott die Menschen auch in ihrer Angst
nicht alleine lasse, sagte Bischof Meister. «So ungewöhnlich diese
Zeiten sind, so ungewöhnlich wollten die beiden leitenden Geistlichen
auch diesen Gottesdienst gestalten», teilte die Landeskirche mit. Die
Ortswahl begründeten die Bischöfe damit, dass eine Kneipe eine Art
Herberge sei. Zudem sei es ein Zeichen der Solidarität mit
Wirtsleuten, die es in der Pandemie schwer hätten.
Das Erste übertrug einen Weihnachtsgottesdienst aus der
St.-Marien-Kirche in Winsen an der Luhe im Landkreis Harburg. Motto
war «Wie kommen wir dieses Jahr zur Krippe?». Damit wollte die
Gemeinde auch an die Weisen erinnern, die auf der Suche nach dem
neugeborenen Kind waren.
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