Corona-Impfstoff reicht anfangs nicht für alle
Wer auf eine Corona-Impfung noch in diesem Jahr hofft, muss sich
wahrscheinlich in Geduld üben: Nach Einschätzung der Landesregierung
reichen die Impfdosen zu Beginn nicht einmal für alle Risikogruppen.
Hannover (dpa/lni) - Der erwartete Corona-Impfstoff wird unmittelbar
nach der Zulassung wohl nur einem Bruchteil der Menschen in
Niedersachsen zur Verfügung stehen. Ministerpräsident Stephan Weil
(SPD) sagte dem Radiosender ffn am Mittwoch, der Impfstoff werde
zunächst nur für 25 000 Menschen im Land reichen. Das entspräche
gerade einmal 0,3 Prozent der rund acht Millionen Einwohner.
«Das reicht natürlich vorne und hinten nicht aus, um alle vulnerablen
Gruppen in Niedersachsen zu erreichen», erklärte eine
Regierungssprecherin auf Nachfrage. Noch stünden aber auch die
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission aus, die die Verfügbarkeit
der Impfstoffe berücksichtigten. «Das müssen wir abwarten, und dann
können wir nur hoffen, dass es sehr rasch Nachschub gibt und wir
sukzessive dann doch auch weitere Gruppen impfen können.»
Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums betonte, es stehe noch
nicht endgültig fest, wie viele Impfdosen das Land bekomme. Wenn zu
Beginn nicht für alle Regionen genügend Impfstoff da sei, werde
Niedersachsen jedoch dort anfangen, wo die Menschen besonders
gefährdet sind - also in den sogenannten Hotspots. «Dann werden wir
beginnen in den Regionen mit den hohen Inzidenzen», sagte sie.
Aktuell haben die Landkreise Cloppenburg und Vechta die höchsten
Sieben-Tage-Werte bei den Neuinfektionen.
Ihre Fragen rund um die Covid-19-Impfung können Menschen in
Niedersachsen mit einem Anruf bei einer neu eingerichteten Hotline
klären. Die Rufnummer lautet 0800 9988665. Sobald feststeht, ab wann
der Impfstoff verfügbar sei, können über die Hotline auch
Impf-Termine vereinbart werden. Gesundheitsministerin Carola Reimann
(SPD) sagte: «Sobald erste Lieferungen eines Impfstoffs eintreffen,
können wir in Niedersachsen die ersten impfberechtigten Personen
aufrufen, sich Termine zum Impfen zu holen.» Dies soll über die
Hotline sowie zu einem späteren Zeitpunkt auch online möglich sein.
Die 50 Impfzentren im Land, zu denen auch mobile Teams gehören, sind
nach Worten von Ministerpräsident Weil gut auf den Impfstart
vorbereitet. Auch Innenminister Boris Pistorius hatte den Aufbau der
Zentren gelobt. «Die Leistungsfähigkeit unserer Kommunen hat das
ermöglicht, in einer Rekordzeit», sagte der SPD-Politiker am
Dienstag. «Wir warten nur noch auf den Impfstoff.»
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte zuletzt angekündigt,
dass sie am 21. Dezember ihr Gutachten über den Impfstoff des Mainzer
Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer vorlegen will -
also acht Tage früher als zunächst in Aussicht gestellt.
Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) könnten nach der
Zulassung in Deutschland zu Beginn «um die 400 000 Dosen ausgeliefert
werden». Pro Person werden zwei Impfdosen benötigt.
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