AfD kritisiert Impfstrategie - Vier Fraktionsmitglieder infiziert

Berlin (dpa) - Dass ein in Deutschland entwickelter Impfstoff gegen
Covid-19 in anderen Staaten früher als hierzulande verabreicht wird,
ist für die AfD absolut unerklärlich. «In der EU, da werden ja nur
Papiere geprüft», sagte der Parlamentarische Geschäftsführung der
AfD-Bundestagsfraktion, Bernd Baumann, am Dienstag in Berlin. Dass
die Verzögerung bei der Zulassung des Impfstoffs von Biontech und
Pfizer gleichzusetzen sei mit mehr Sicherheit, wie von
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) behauptet, sei daher falsch.

Von den 89 AfD-Abgeordneten sind seinen Angaben zufolge derzeit vier
nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Fraktionsvize Tino
Chrupalla schloss eine Verbreitung des Virus in der AfD als Folge des
Bundesparteitages in Kalkar Ende November aus.

Chrupalla, der auch Parteivorsitzender ist und im Kreis Görlitz lebt,
sagte, er werde sich von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den
Ministerpräsidenten nicht vorschreiben lassen, «wie ich Weihnachten
zu feiern habe». Seine Kinder freuten sich auf ein Weihnachtsfest wie
in jedem Jahr. Görlitz sei zwar ein Corona-Hotspot, das liege aber
vor allem an der starken Überalterung der Bevölkerung in Ostsachsen
und der Tatsache, dass die Altenheime nicht frühzeitig und
flächendeckend mit Masken und Corona-Tests ausgestattet worden seien.