Corona-Pandemie breitet sich beschleunigt aus
Hessen registriert mehr als 3000 neue Infektionen und eine
landesweite Inzidenz von mehr als 170. Der Rheingau-Taunus-Kreis
beschließt eine nächtliche Ausgangsbeschränkung, in Hattersheim wird
das Impfzentrum fertiggestellt.
Bad Schwalbach (dpa/lhe) - Die Ausbreitung der Corona-Pandemie hat
sich in Hessen weiter beschleunigt. Am Samstag wurden mehr als 3000
neue Corona-Infektionen registriert. Der Rheingau-Taunus-Kreis
beschloss eine nächtliche Ausgangsbeschränkung ab Mittwoch. In
Hattersheim wurde am Wochenende am Aufbau eines Corona-Impfzentrums
für den Main-Taunus-Kreis gearbeitet - bis Montag soll das Zentrum
fertig sein.
Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg in Hessen nach
aktualisierten Daten des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) um 3116
auf 105 934. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Covid-19 starben,
stieg um 57 auf 1716. Die sogenannte Inzidenz - das ist die Zahl von
Neuinfektionen bezogen auf 100 000 Einwohner in den zurückliegenden
sieben Tagen - stieg landesweit auf 173,5. Am Freitag lag sie bei
151,7.
Angesichts hoher Infektionszahlen kündigte der Rheingau-Taunus-Kreis
am Samstag eine nächtliche Ausgangsbeschränkung an. Ab dem kommenden
Mittwoch darf die eigene Wohnung zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr früh
nur noch «aus gewichtigen Gründen» verlassen werden, wie die
Kreisverwaltung mitteilte. Dazu gehören etwa berufliche Gründe, eine
medizinische Versorgung, die Versorgung von Tieren oder auch die
Teilnahme an Gottesdiensten.
«Unser Blick ist selbstverständlich auch auf den Sonntag gerichtet»,
erklärte der Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Frank Kilian
(parteilos) mit Blick auf die angekündigten Beratungen der
Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). «Wir sind
gespannt, welche Vereinbarungen Bund und Länder treffen werden.» Der
Kreis habe aber jetzt eigene Vorkehrungen getroffen, um
handlungsfähig zu sein. Kilian verwies auf die hohen Inzidenzwerte im
Kreis mit mehr als 200 Infektionen auf 100 000 Einwohner in den
zurückliegenden Tagen. Am Samstag waren es 209,4.
Die neue Allgemeinverfügung verbietet ganztägig auch den Konsum von
Alkohol im öffentlichen Raum und die «Abgabe von Alkohol zum
Sofortverzehr». Die Verfügung tritt einen Tag nach der
Veröffentlichung in Kraft und gilt zunächst bis zum 30. Dezember. Die
Kreisverwaltung bat darum, sich ab sofort an die Bestimmungen der
Allgemeinverfügung zu halten.
Der Landrat des Main-Taunus-Kreises, Michael Cyriax (CDU), erklärte
am Samstag zur Einrichtung des Impfzentrums in Hattersheim: «Der
Kreis hat seine Hausaufgaben gemacht. Wir stehen in den
Startlöchern.» Zur Finanzierung müsse der Kreistag über
außerplanmäßige Mittel von einer Million Euro entscheiden.
Die Impftermine sollen zentral vom Land koordiniert werden, täglich
könnten 1200 Menschen im Impfzentrum in Hattersheim geimpft werden.
Geimpft werden soll sieben Tage in der Woche von 7 bis 22 Uhr im
Zwei-Schicht-Betrieb. Das Land will die Terminvergabe zentral regeln,
dazu soll es ein Online-Portal und eine Hotline geben. Im Impfzentrum
und in mobilen Impfteams sollen rund 220 Menschen arbeiten, darunter
40 Ärzte. Die Impfdosen sollen von einem zentralen Lager des Landes
bei einer Temperatur von minus 70 Grad angeliefert und im Impfzentrum
in Kühlschränken und Kühlcontainern zwischengelagert werden. Das Land
hatte alle Kreise und kreisfreien Städte angewiesen, bis zum 15.
Dezember Impfzentren einzurichten.
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