UN-Chef mahnt internationale Zusammenarbeit bei Impfungen an

Oslo/New York (dpa) - UN-Generalsekretär António Guterres hat zu
enger internationaler Abstimmung bei den Corona-Impfungen gemahnt.
«Die Pandemie ist eine Krise wie keine andere, in der die Welt einem
gemeinsamen Feind gegenübersteht. Leider haben die Regierungen nicht
gemeinsam auf diese globale Bedrohung reagiert», sagte Guterres am
Freitag beim jährlichen Friedensnobelpreis-Forum. Das Treffen
beschäftigte sich dieses Mal mit den Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie.

Die Reaktionen auf das neuartige Virus seien in den ersten Monaten
chaotisch und nicht abgestimmt gewesen, sagte der Portugiese. Länder,
Regionen und selbst Städte hätten sich einen Wettbewerb um
grundlegende Versorgungsmittel geliefert. Bei den Impfstoffen dürfe
sich das nicht wiederholen. «Wir können dasselbe nicht beim Zugang zu
neuen Covid-19-Impfstoffen passieren lassen. Diese müssen ein
globales öffentliches Gut sein.»

Die Pandemie beweise, dass die Welt mehr Multilateralismus benötige,
sagte Guterres. «Wir können auf diese Krise nicht reagieren, indem
wir zu dem zurückkehren, das war, oder uns in unsere nationalen
Schalen zurückziehen. Wir brauchen mehr internationale Zusammenarbeit
und stärkere internationale Institutionen.» Der Friedensnobelpreis
ging in diesem Jahr an das Welternährungsprogramm (WFP), eine
Organisation der Vereinten Nationen.