Schnelltests in sächsischen Corona-Hotspots haben begonnen

Testen im Minutentakt: Viele Menschen haben sich in Rathmannsdorf und
Räckelwitz auf das Coronavirus untersuchen lassen. Das Land will so
seine weiter steigenden Infektionszahlen in den Griff bekommen.

Dresden (dpa/sn) - Wattestäbchen, Abstrich - und in wenigen Minuten
ein Testergebnis: In zwei Gemeinden hat Sachsen am Freitag mit den
ersten flächendeckenden großangelegten Corona-Schnelltests begonnen.
So hatten sich etwa in Rathmannsdorf (Sächsische
Schweiz-Osterzgebirge) bereits am Morgen vor Beginn der Tests
zahlreiche Menschen vor dem Gemeindezentrum versammelt. Lange
Schlangen oder Wartezeiten gab es aber laut einem dpa-Reporter
zunächst nicht. Die knapp 1000 Einwohner konnten sich bis zum Abend
freiwillig und kostenfrei auf das Coronavirus testen zu lassen.

Auch in Räckelwitz bei Kamenz liefen am Freitagmorgen in der
Sporthalle der Gemeinde die Massentests an. Nach Angaben des
Landratsamtes ließen sich bis zum Ende des Tests am Abend 321
Menschen testen. Mehr als 30 Einwohner der Gemeinde machten zudem von
der Möglichkeit Gebrauch, sich zu Hause von einem mobilen Einsatzteam
testen zu lassen. Bis zum Nachmittag wurden fünf positive Ergebnisse
registriert. Die Betroffnen müssten nun noch einen herkömmlichen
PCR-Test machen, hieß es.

«Für das Deutsche Rote Kreuz ist die Organisation der Massentests und
der gleichzeitige Aufbau der Impfzentren natürlich eine große
Herausforderung», sagte Kai Kranich vom DRK, das die Massentests
gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen umsetzt. Die Testaktion sei
in beiden Gemeinden «problemlos angelaufen». Die Atmosphäre beschrieb

Kranich als ruhig und entspannt. Vereinzelt habe es im Laufe des
Tages Warteschlangen gegeben. «Etwa eine Stunde Zeit muss man schon
einplanen, bis das Ergebnis vorliegt.»

Beide Gemeinden sind stark von Corona-Fällen betroffen und liegen in
Landkreisen, die bundesweit als Hotspots gelten. Laut Robert
Koch-Institut gab es zuletzt im Landkreis Sächsische
Schweiz-Osterzgebirge 470 Neuinfektionen in einer Woche pro 100 000
Einwohner. Der Kreis landet damit bundesweit auf dem dritten Platz,
gefolgt vom Landkreis Bautzen mit einem Inzidenzwert von 441.

Mit der Testaktion sollen möglichst viele Träger des Coronavirus ohne
Symptome von ihrer Infektion erfahren. Experten vermuten, dass es zu
vielen Ansteckungen durch Menschen kommt, die gar nichts von ihrer
Infektion mit Sars-CoV-2 wissen. Der Freistaat stellt in einer ersten
Stufe rund 20 000 Tests zur Verfügung - insgesamt sollen es bis zu
200 000 sein.

Mit den Schnelltests hofft Sachsen, die Pandemie einzudämmen. Denn im
bundesweiten Vergleich ist das Infektionsgeschehen in Sachsen derzeit
besonders dramatisch. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die
Sieben-Tage-Inzidenz für den Freistaat mit 276 an. Auf Rang zwei
rangiert Bayern, wo der Wert mit 171 deutlich niedriger liegt.

Das sorgt dafür, dass zunehmend auch die Kliniken an ihre Grenzen
kommen. Nachdem am Donnerstag bereits die Collm-Klinik Oschatz einen
Besucher- und Aufnahmestopp verhängte, folgte am Freitag mit dem
Krankenhaus Eilenburg ein zweites Krankenhaus in Nordsachsen. In den
vergangenen Tagen wurden den Angaben zufolge mehr als 50 Mitarbeiter
und Patienten positiv getestet. Daher könnten nur noch Notfälle
behandelt werden. Auch am Städtischen Klinikum Dresden können bereits
keine Covid-19-Patienten mehr aufgenommen werden.

Mehr als 650 Soldatinnen und Soldaten helfen derzeit in sächsischen
Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Gesundheitsämtern und in
mobilen Abstrichteams aus. Sie sind in sämtlichen Landkreisen und
kreisfreien Städten im Einsatz, um das Personal zu entlasten.

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