Ausland in Kürze - Von Corona in aller Welt bis @POTUS auf Twitter

Portugal schränkt Bewegungsfreiheit wegen Corona weiter ein

Lissabon (dpa) - Zur Eindämmung der steigenden Infektionszahlen in
der Corona-Pandemie hat die Regierung in Portugal für die nächsten
zweieinhalb Wochen neue Einschränkungen der Bewegungsfreiheit
beschlossen. An den kommenden beiden «langen Wochenenden» dürften die

Portugiesen ihre Wohnbezirke bis auf wenige Ausnahmen nicht
verlassen, teilte Ministerpräsident António Costa am Samstagabend in
Lissabon mit. Das Verbot gilt den Angaben zufolge von 23 Uhr am 27.
November bis fünf Uhr am 2. Dezember sowie von 24 Uhr am 4. Dezember
bis fünf Uhr am 9. Dezember. Zudem wird eine Maskenpflicht am
Arbeitsplatz eingeführt. Costa erklärte, er wäre «sehr überrascht
»,
falls der am Freitag vom Parlament vorerst bis zum 7. Dezember
verlängerte Ausnahmezustand an Weihnachten nicht mehr benötigt würde.


Minister: Corona-Impfung für Spanier ab Januar gratis und freiwillig

Madrid (dpa) - Die Bürger Spaniens werden sich nach Schätzung der
Regierung bereits ab Januar freiwillig gegen das Coronavirus impfen
lassen können. «Irgendwann im Januar» werde man mit den Impfungen
beginnen können, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa am Samstag
in Interviews verschiedener spanischer Medien. Eine Impfpflicht wäre
zwar in Spanien rechtlich möglich, «nach Meinung vieler Experten aber
wohl sogar kontraproduktiv». Jüngst hatte Illa bereits angekündigt,
die Impfung werde für die Spanier gratis sein. Man erwarte, dass
schon bis Mitte kommenden Jahres rund 70 Prozent der zirka 47
Millionen Bürger Spaniens geimpft sein werden.

Polen lockert vor Weihnachten Corona-Schutzmaßnahmen für Einzelhandel

Warschau (dpa) - Polen lockert in der Vorweihnachtszeit die
Corona-Schutzmaßnahmen für den Einzelhandel. Unter Einhaltung
strengster Hygieneauflagen dürften Geschäfte in Einkaufszentren vom
28. November an wieder öffnen, sagte Ministerpräsident Mateusz
Morawiecki am Samstag in Warschau. Am 4. und 17. Dezember soll es
außerdem zwei verkaufsoffene Sonntage geben. Anfang November hatte
die Regierung die Schließung aller Geschäfte in Einkaufszentren
verfügt - Ausnahmen galten für Lebensmittelläden, Drogerien und
Apotheken. Restaurants, Bars sowie Fitnessstudios und
Kultureinrichtungen bleiben bis nach Weihnachten geschlossen. Der
landesweite Fernunterricht an allen Schulen wird bis zu den
Feiertagen verlängert. Außerdem werden die Winterferien, die bislang
ähnlich wie in Deutschland regional unterschiedlich verteilt waren,
landesweit einheitlich für die Zeit vom 4. bis 17. Januar angesetzt.

Italien erhöht Corona-Finanzhilfen kurz vor Jahresende erneut

Rom (dpa) - Italiens Regierung will die Finanzhilfen für die von den
Corona-Sperren besonders betroffenen Firmen etwa in Handel, Kultur
und Gastronomie noch einmal aufstocken. Das Kabinett von
Ministerpräsident Giuseppe Conte verabschiedete am Freitagabend ein
Dekret, das rund zwei Milliarden Euro an Hilfen für den Rest des
Jahres 2020 umfasst. In dem Mittelmeerland gelten seit Anfang
November in sogenannten Roten Zonen strenge Ausgangsbeschränkungen.
Außerdem ist dort ein Großteil der Geschäfte zu. Das neue Not-Paket
sieht auch Hilfen zu Unterstützung armer Bürger und zum Kauf von
Arzneimitteln zur Behandlung von Patienten mit Covid-19 vor.

Biden und führende Demokraten wollen Konjunkturpaket bis Jahresende

Wilmington (dpa) - Der gewählte US-Präsident Joe Biden und die
Führung der Demokraten im Kongress haben sich für die Verabschiedung
eines weiteren Corona-Konjunkturpakets bis zum Jahresende
ausgesprochen. Darauf hätten sich Biden, die Vorsitzende des
Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und der führende Demokrat im Senat,
Chuck Schumer, verständigt, hieß es am Freitagabend (Ortszeit) in
einer Erklärung Bidens. Das Paket solle mit der Unterstützung beider
Parteien noch vom aktuellen Kongress beschlossen werden. Die neue
Legislaturperiode nach den Wahlen vom 3. November beginnt erst im
Januar. Ob es tatsächlich zu dem Konjunkturpaket kommt, ist unklar.

US-Medien: Trumps Sohn Donald positiv auf das Coronavirus getestet

Washington (dpa) - Der Sohn des amtierenden US-Präsidenten, Donald
Trump Junior (42), hat sich Medienberichten zufolge mit dem
Coronavirus infiziert. Er habe keine Symptome und habe sich selbst in
Quarantäne begeben, erklärte ein Sprecher demnach. Ein Corona-Test
sei bei ihm Anfang der Woche positiv ausgefallen, berichteten die
Sender CBS und CNN sowie die «New York Times» am Freitagabend
(Ortszeit) unter Berufung auf den Sprecher. Der amtierende Präsident
selbst musste im Oktober infolge einer Coronavirus-Infektion mehrere
Tage im Krankenhaus behandelt werden. Damals hatten sich auch seine
Frau Melania und sein jüngster Sohn Barron angesteckt.

Dänische Nerzfarm-Besitzer protestieren gegen Massenkeulung

Kopenhagen (dpa) - Hunderte dänische Nerzfarm-Besitzer sind am
Samstag aus Protest gegen die von der Regierung veranlasste
Massenkeulung der Pelztiere mit Traktoren durch Kopenhagen und Aarhus
gefahren. Die dänische Regierung hatte Anfang November mitgeteilt,
dass alle Pelztiere im Land getötet werden sollen, weil das
Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich bereits auf den
Menschen übertragen habe. Es handelt sich um etwa 15 bis 17 Millionen
Nerze. Etwa neun Millionen davon wurden bislang gekeult. Begründet
wurde der drastische Schritt mit Sorgen vor negativen Folgen dieser
veränderten Viren auf die Wirkung künftiger Corona-Impfstoffe.

Iran: Strenger Lockdown soll Anstieg der Corona-Fallzahlen stoppen 

Teheran (dpa) - Im Iran ist am Samstag ein strenger Lockdown in der
Hauptstadt Teheran und mehr als 160 anderen Groß- und Kleinstädten
eingeführt worden, um den drastischen Anstieg der Corona-Fallzahlen
zu stoppen. Damit dürfen nur noch wenige Branchen ihre Arbeit
ausüben. Auch Schulen, Universitäten und Basare wurden geschlossen.
Zwei Drittel der Beamten im öffentlichen Dienst müssen nun von zu
Hause aus arbeiten. Außerdem dürfen zwischen 21.00 Uhr abends und
4.00 Uhr früh außer Taxis keine Personenkraftwagen unterwegs sein. 
 

Hilfsorganisationen warnen vor Hungerkatastrophe in Afghanistan

Freiburg/Kabul (dpa) - In diesem Winter droht in Afghanistan nach
Angaben der Hilfsorganisation Caritas auch wegen der Corona-Pandemie
eine Hungerkatastrophe. «Die häufigen Wetterextreme wie Dürren und
Überschwemmungen in den vergangenen Jahren und die nach wie vor
angespannte Sicherheitslage verhindern, dass die Menschen von der
Bewirtschaftung ihrer Felder leben können», sagte Vera Jeschke,
Länderreferentin von Caritas international und zuständig für die
Arbeit des Hilfswerks in Afghanistan am Samstag in Freiburg. Experten
schätzten bereits im Juli, dass fast ein Drittel der Bevölkerung -
rund 10 Millionen Menschen - mit dem Coronavirus infiziert sei.

Reporter ohne Grenzen: Saudi-Arabien ist Journalisten-«Kerkermeister»


Riad (dpa) - Saudi-Arabien schränkt die Pressefreiheit nach Angaben
von Reporter ohne Grenzen so stark ein wie kaum ein anderes Land auf
der Welt. 34 Journalisten säßen dort wegen ihrer Arbeit derzeit im
Gefängnis, teilte die Organisation kurz vor dem G20-Gipfel am Samstag
mit, bei dem Saudi-Arabien dieses Jahr den Vorsitz hat. Das
Königreich sei einer der «erfolgreichsten Kerkermeister für
Journalisten» weltweit. Die französische Organisation verwies auch
auf den brutalen Mord an dem regierungskritischen Journalisten Jamal
Khashoggi im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul.

Demonstrationen in Frankreich gegen geplantes Sicherheitsgesetz

Paris (dpa) - In Frankreich haben mehrere Tausend Menschen gegen ein

geplante Sicherheitsgesetz demonstriert. Die Proteste gab es am
Samstag etwa in Paris, Lille und Montpellier. Der Gesetzesentwurf,
der am Freitagabend von der Nationalversammlung in erster Lesung in
Teilen verabschiedet wurde, sieht eine umstrittene Strafe für
die Verbreitung von Bildern von Sicherheitskräften vor. Zu den
Protesten hatten Journalistenverbände und Bürgerrechtsorganisationen
aufgerufen. Sie befürchten massive Eingriffe in die Pressefreiheit.

Human Rights Watch kritisiert geplante Verfassungsreform in Kirgistan

Bischkek (dpa) - Menschenrechtler haben eine nach dem gewaltsamen
Machtwechsel in dem zentralasiatischen Land Kirgistan geplante
Verfassungsreform kritisiert. Die vorgesehenen Änderungen könnten
grundlegende Menschenrechte gefährden und eine Rückkehr zu
autoritären Strukturen einleiten, warnte die Organisation Human
Rights Watch am Samstag. In der Ex-Sowjetrepublik an der Grenze zu
China war es Anfang Oktober nach einer von Fälschungsvorwürfen
überschatten Parlamentswahl zu blutigen Massenunruhen gekommen. An
die Spitze der neuen Revolution in dem krisengeschüttelten Land
kämpfte sich Sadyr Schaparow, der innerhalb kürzester Zeit die
Geschäfte des Regierungschefs und des Präsidenten übernahm.

Russlands Verteidigungsminister sichert Armenien Hilfe zu

Eriwan (dpa) - Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat bei
einem Besuch in Armenien dem Land Hilfe bei der Überwindung der
Folgen des Krieges um die Region Berg-Karabach zugesichert. Wichtige
Voraussetzung dafür sei die Einhaltung des Abkommens mit Russland und
Aserbaidschan über ein Ende der Kämpfe, sagte Schoigu am Samstag in
der armenischen Hauptstadt Eriwan. Wegen der Proteste gegen das
Abkommen in Armenien und Rücktrittsforderungen an Regierungschef
Nikol Paschinjan hatte Kremlchef Wladimir Putin vor einem neuen Krieg
gewarnt, sollten die Vereinbarungen gebrochen werden. In Eriwan
hielten sich mehrere russische Regierungsmitglieder zu Gesprächen
auf. Es kam zu Protesten und Festnahmen. Die russische Delegation
reiste auch nach Aserbaidschan, wo Präsident Ilham Aliyev, der sich
als Sieger in dem Krieg sieht, das Abkommen lobte.

Russland belegt Briten mit Einreiseverbot - Reaktion auf Sanktionen

Moskau (dpa) - Russland hat 25 britische Staatsbürger mit Sanktionen
belegt - als Reaktion auf Strafmaßnahmen Londons gegen Moskau wegen
Menschenrechtsverletzungen. Die britische Regierung habe im Juli
«unter ausgedachten und absurden Vorwänden» Strafmaßnahmen gegen ei
ne
Reihe russischer Funktionäre erlassen, teilte das Außenministerium am
Samstag in Moskau mit. Deshalb würden nun Vertreter des Landes mit
Einreisesperren belegt. Konkret geht es darum, dass russische
Amtsträger für den Tod des Anwalts und Wirtschaftsprüfers Sergej
Magnitski 2009 in einer Gefängniszelle in Moskau verantwortlich
gemacht werden. Auch die USA sahen im Umgang mit Magnitski schwere
Menschenrechtsverstöße und verhängten deshalb Sanktionen.

Proteste nach tödlichem Angriff auf Schwarzen in Brasilien

Porto Alegre (dpa) - Nach einem tödlichen Angriff von
Sicherheitsleuten eines Supermarkts auf einen Schwarzen sind in
mehreren Städten Brasiliens zahlreiche Menschen gegen Rassismus auf
die Straße gegangen. In São Paulo, Brasília und Rio de Janeiro gab es

am Freitag Kundgebungen und Proteste. Auf Transparenten war zu lesen:
«Schwarze Leben zählen» und «Rassismus ist ein Virus». João Alb
erto
Silveira Freitas war am Donnerstagabend (Ortszeit) vor einem
Supermarkt in Porto Alegre im Süden des Landes von zwei
Sicherheitsmännern niedergerungen und brutal geschlagen worden. Der
40-Jährige erlag noch am Tatort seinen Verletzungen.

Nach Entführung von Ex-Vizepräsident: Rebellen in Paraguay getötet

Concepción (dpa) - Nach der Entführung des früheren Vizepräsidenten

Óscar Denis sind bei einem Einsatz der Sicherheitskräfte im Norden
von Paraguay drei mutmaßliche Rebellen erschossen worden. Die Männer
seien nahe Cerro Guazú bei Gefechten mit einer Spezialeinheit der
Streitkräfte und der Polizei ums Leben gekommen, teilten die Behörden
des südamerikanischen Landes am Samstag mit. Kämpfer der
Guerillaorganisation EPP hatten Anfang September Denis und einen
Arbeiter von seinem Landgut an der Grenze zu Brasilien verschleppt.
Der Arbeiter wurde später freigelassen, von Denis fehlt jede Spur.

Twitter will @POTUS-Account bei Amtseinführung an Biden übergeben

Washington (dpa) - Der Onlinedienst Twitter wird den offiziellen
Präsidenten-Account @POTUS am Tag der Amtseinführung an den gewählten

Präsidenten Joe Biden übergeben - auch wenn Noch-Amtsinhaber Donald
Trump seine Wahlniederlage bis dahin nicht eingesteht. Das bestätigte
Twitter am Freitag (Ortszeit) dem Internetportal «Politico». Trump
(74) dürfte der Verlust des @POTUS-Accounts mit rund 32,8 Millionen
Followern allerdings nicht besonders hart treffen. Sein wichtigstes
Sprachrohr ist der private Account @realDonaldTrump mit rund 88,9
Followern. Das private Twitter-Profil Bidens hat mit etwa 19,3
Millionen Menschen deutlich weniger Anhänger.