Neue Kassenleistungen bei gewissen Schlafstörungen und zu Hepatitis

Berlin (dpa) - Für Patienten soll es einige neue Kassenleistungen
geben. Von einer könnten Erwachsene profitieren, die beim Schlafen
unter wiederholten Atemaussetzern (obstruktive Schlafapnoe) leiden -
und als Folge Schläfrigkeit und Konzentrationsschwäche am Tag haben.
Sie können künftig eine Unterkiefer-Schiene vom Arzt verordnet
bekommen, wenn eine Überdrucktherapie mit Atemmaske nicht erfolgreich
eingesetzt werden kann. «Protrusionsschienen» werden den Angaben
zufolge beim Schlafen auf den Zähnen getragen und drücken den
Unterkiefer sanft nach vorn - damit sollen Atemwege offen bleiben.

Versicherte ab 35 Jahren sollen künftig einmalig Anspruch darauf
haben, sich bei regelmäßig möglichen Gesundheits-Check-Ups auf die
Viruserkrankungen Hepatitis B und Hepatitis C testen zu lassen. Das
beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und
Krankenkassen am Freitag in Berlin. So seien unentdeckte, zunächst
ohne Symptome oder schleichend verlaufende Infektionen zu erkennen.
Unbehandelte chronische Hepatitis könne Spätfolgen wie Leberzirrhose
und Leberkrebs haben. Solche generellen Gesundheitsuntersuchungen
(Check-Ups) sind ab 35 alle drei Jahre möglich.

In die Früherkennungsuntersuchungen für Neugeborene soll ein Bluttest
auf die Sichelzellkrankheit aufgenommen werden - einen angeborenen
Gendefekt, bei dem sich die eigentlich runden roten Blutkörperchen
verkrümmen und den Sauerstofftransport nicht mehr gut erfüllen. Durch
eine Blutuntersuchung können Auffälligkeiten früh erkannt werde. Pro

Jahr werden in Deutschland etwa 150 Kinder mit der
Sichelzellkrankheit geboren, wie es hieß.