Expertengespräch zu länderübergreifender Gesundheitsversorgung

Potsdam (dpa/bb) - Die Länder Brandenburg und Berlin wollen sich auch
vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie über die gesundheitliche
Versorgung fachlich mehr austauschen. Dazu liefen an diesem Freitag
digitale Gespräche in einer «Zukunftswerkstatt Innovative Versorgung
2020», wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Teilnehmer seien
neben Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne)
und Berlins Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz auch Virologe
Christian Drosten und Christof von Kalle vom Sachverständigenrat zur
Begutachtung der Entwicklung der Versorgung im Gesundheitswesen.

Die Corona-Krise zeige, wie wichtig das Zusammenspiel aller drei
Säulen des Gesundheitssystems sei, sagte Nonnemacher. Sie nannte die
ambulante - und die stationäre Versorgung sowie die Arbeit der
Gesundheitsdienste. Auch wegen der Corona-Tests sei die
Leistungsfähigkeit des ambulanten Systems auf eine harte Probe
gestellt worden. Das stationäre System habe sich schnell auf die
Anforderungen umstellen und erhebliche Kapazitäten freihalten müssen.
«Dies ist durch regionale Kooperation gut gelungen», lobte sie. Zudem
hätten die öffentlichen Gesundheitsdienste hervorragend gearbeitet.

Die Ministerin sieht für Brandenburg als Flächenland eine besondere
Herausforderung bei der Erreichbarkeit und Leistungsfähigkeit
medizinischer Angebote. Mit Berlin gebe es das Projekt der
gemeinsamen Krankenhausplanung Berlin-Brandenburg. Von der
Corona-Pandemie sei der Prozess zwar aufgehalten worden, nehme aber
wieder Fahrt auf. Beide Länder werden im kommenden Jahr zeitgleich
ihre jeweiligen Krankenhauspläne beschließen.