Corona-Testzentrum in Potsdam - Spremberg wendet sich an die Bürger
Die Corona-Infektionszahlen im Land bewegen sich auf einem hohen
Niveau. Die Kassenärztliche Vereinigung richtet zur Entlastung der
Ärzte ein Testzentrum ein. Spremberg richtet einen Appell an die
Einwohner.
Potsdam (dpa/bb) - Ein Corona-Testzentrum in der Landeshauptstadt
Potsdam soll künftig die Praxen in Potsdam und Umgebung entlasten.
Das Zentrum in der Metropolishalle des Filmparks Babelsberg wurde am
Montag eröffnet. Die maximale Testkapazität beträgt nach Angaben der
Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) 120 Patienten pro
Tag. «Wir haben als Partner das Deutsche Rote Kreuz gewonnen. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen die Testungen durch», sagte
KVBB-Sprecher Christian Wehry. Patienten werden nur nach Anmeldung
durch die Praxen und mit festem Termin getestet. «Es handelt sich um
kein offenes Testzentrum», betonte Wehry. Ohne Weiterleitung durch
eine Praxis und einen festen Termin sei die Testung nicht möglich.
Das Land plant zudem zwei größere Corona-Impfzentren in Potsdam und
im Raum Cottbus. Die genauen Standorte stehen nach Angaben des
Gesundheitsministeriums noch nicht fest, langfristig sollen weitere
entstehen. Auch mobile Teams sollen für Corona-Impfungen eingerichtet
werden. Dazu kommen mobile Impfteams für Pflegeheime und
Krankenhäuser von Beginn an. Ziel sei es, landesweit so schnell wie
möglich hohe Impfraten zu erreichen, sagte Gesundheitsministerin
Ursula Nonnemacher (Grüne). Sie sprach von einem Kraftakt.
Unterdessen ist die Zahl der neuen bestätigten Corona-Infektionen in
Brandenburg innerhalb eines Tages im Vergleich zum Vortag gesunken,
allerdings melden die Gesundheitsämter die Zahlen am Wochenende
zeitverzögert. Das Gesundheitsministerium berichtete am Montag von
171 neuen Ansteckungen. Von Samstag zum Sonntag waren es 360 neue
Corona-Infektionen, von Freitag zum Samstag wurden 445 neue Fälle
bestätigt.
Insgesamt haben sich 13 879 Menschen im Land mit dem Coronavirus
angesteckt. Aktuell werden 383 Patienten im Krankenhaus behandelt,
davon werden 91 intensivmedizinisch betreut, 63 Patienten werden
beatmet. Die Zahl der aktuell Erkrankten im Land liegt insgesamt bei
5082. Seit dem Frühjahr sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus 254
Patienten gestorben - das waren vier mehr als am Sonntag. 8543
Menschen gelten als genesen - 207 mehr im Vergleich zum Vortag.
Die Zahl neuer Ansteckungen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben
Tagen liegt für Brandenburg bei einem Wert von 96,9 (Vortag: 98,8).
An der Spitze steht der Landkreis Spree-Neiße mit einem Wert von
200,5 gefolgt von Cottbus (159,5).
Die Stadt Spremberg (Spree-Neiße) und das örtliche Krankenhaus riefen
die Einwohner auf, die Corona-Bestimmungen einzuhalten.
«Unverständlich ist das Verhalten Einzelner, die die Maßnahmen nicht
nur ablehnen sondern die Wirksamkeit der einfachen und für jeden von
uns leicht einzuhaltenden Abstands- und Hygieneregeln öffentlich in
Frage stellen und zur Nichteinhaltung aufrufen», hieß es in einem
gemeinsamen Appell. In Spremberg haben sich aktuell 138 Menschen mit
dem Coronavirus angesteckt. Die Mitarbeiter des Krankenhauses
bereiten sich auf einen Anstieg der Covid-19-Patienten in den
kommenden Tagen und Wochen vor. Das Besuchsverbot im Krankenhaus
bleibt den Angaben zufolge bestehen.
Bürgermeisterin Christine Herntier (parteilos) wies darauf hin, dass
es wegen des Industrieparks Schwarze Pumpe an der Grenze zu Sachsen
ein hohes Pendleraufkommen gebe. Die Landkreise Görlitz und Bautzen
verzeichneten hohe Infektionszahlen. «Deshalb müssen wir hier
besonders vorsichtig sein», sagte Herntier der dpa am Montag.
In Brandenburg sind nach Zahlen der Deutschen Interdisziplinären
Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) aktuell 570
Intensivbetten belegt, 235 frei. Innerhalb einer Woche können
zusätzlich 412 Intensivbetten aufgestellt werden.
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