Landesweiter Lockdown in Italien könnte näher rücken

Rom (dpa) - In Italien mehren sich wegen der steil steigenden
Corona-Zahlen die Forderungen nach einem verschärften Lockdown. Weil
die Lage in Krankenhäusern und auf Intensivstationen schwierig werde,
verlangte der Verband der Mediziner von Florenz einen Lockdown der
Toskana und des gesamten Landes, wie die Nachrichtenagentur Ansa am
Montag schrieb. Bereits am Sonntag hatte der Ärzteverband Italiens
Alarm geschlagen und sich für nationale Sperren ausgesprochen.

Der wissenschaftliche Berater des italienischen
Gesundheitsministeriums, Walter Riccardi, sagte: «In bestimmten
Metropolregionen muss der Lockdown sofort erlassen werden.» Er hätte
etwa das süditalienische Neapel schon vor zwei Wochen zur Roten Zone
erklärt, zitierte ihn der Fernsehsender Sky TG24. Die Hauptstadt
Kampaniens liegt bisher in der niedrigsten von drei Risikozonen.

Italienische Medien gingen davon aus, dass die Regierung in Kürze
über weitere neue Teil-Lockdowns entscheiden dürfte. Nach
Informationen der Zeitung «Corriere della Serra» sollen die Regionen
Ligurien, Umbrien, Kampanien und die Abruzzen zu den Gebieten
gehören, in denen es Verschärfungen geben könnte. Ähnliches
berichtete die Zeitung «La Repubblica» und nannte zudem die
Emilia-Romagna, die in eine Rote Zone umgewandelt werden könnte. Das
hätte weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens und für die
Menschen dort zur Folge.

Bisher hat Regierungschef Giuseppe Conte einen nationalen Lockdown
wie im Frühjahr konsequent abgelehnt. In der vergangenen Woche hatten
die Zahlen der Corona-Neuinfektionen jedoch beinahe täglich neue
Höchststände erreicht. Seit Freitag ist das Land in drei Zonen
eingeteilt. In den Roten Zonen gelten bei Teil-Lockdowns mit den
schärfsten Regeln. Menschen dürfen dort ihre Wohnungen nur noch unter
bestimmten Voraussetzungen verlassen, etwa um zur Arbeit zu kommen
oder zum Einkaufen.

Am Montag meldeten die Gesundheitsbehörden knapp 25 300 neue
Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. 356 Menschen starben in dieser
Zeit mit dem Coronavirus. Die Zahlen der Neuinfektionen fallen
montags oft niedriger aus, da es am Wochenende weniger
Testkapazitäten gibt. Am Samstag hatten die Behörden noch etwas mehr
als 39 800 Fälle gemeldet. Insgesamt wurden mittlerweile mehr als
960 000 Corona-Fälle und insgesamt knapp 41 800 Tote mit Sars-CoV-2
registriert.

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