Junge Erwachsene im Südpazifik am dicksten, Niederländer am größten

Die größten jungen Erwachsenen leben in den Niederlanden. Die
dicksten hingegen im Südpazifik. Eine Studie gibt einen Überblick
über Größe und Gewicht von jungen Erwachsenen weltweit.

London (dpa) - 20 Zentimeter - das ist in etwa der durchschnittliche
Größenunterschied zwischen einem 19-jährigen Niederländer und einem

gleichaltrigen Nepalesen. Und ein junger Erwachsener wiegt auf den
südpazifischen Cookinseln durchschnittlich 25 Kilogramm mehr als sein
Pendant in Äthiopien. Das geht aus einer internationalen Untersuchung
hervor, die im Fachblatt «The Lancet» veröffentlicht wurde. Forscher

hatten Daten von 65 Millionen Kindern und Jugendlichen im Alter von
fünf bis 19 Jahren aus rund 200 Ländern ausgewertet.

In pazifischen Inselstaaten leben demnach die im Schnitt dicksten
jungen Erwachsenen weltweit. Die 19-jährigen Männer und Frauen mit
dem höchsten Bodymaß-Index (BMI) gibt es in Inselstaaten wie Nauru,
Tonga und den Cookinseln. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2019.
Der BMI gibt das Verhältnis von Gewicht zu Körpergröße an und wird

als Maßstab für Übergewicht verwendet. Laut Deutscher Gesellschaft
für Ernährung gilt man in Deutschland ab einem BMI von 25 kg/m^2 al
s
übergewichtig.

Bei den jungen Männern führen die Cookinseln die weltweite Rangliste

mit einem BMI von 29,6 kg/m^2 an. Zum Vergleich: Die 19-Jährigen in
Deutschland haben durchschnittlich einen BMI von 23,3 kg/m^2 und
belegen auf der Liste Platz 68. Bei den jungen Frauen liegt Tonga an
der Spitze (29,0). In Deutschland kommen 19-jährige Frauen auf einen
durchschnittlichen BMI von 22,6 kg/m^2 (Platz 98).

Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge haben die Inseln auch
deshalb mit Übergewicht zu kämpfen, weil dort die traditionelle
Ernährungsweise mit importierten, ungesünderen Lebensmitteln ersetzt
wurde. Eine Studie der Uni Oxford aus dem Jahr 2014 führt die
Ursachen des verbreiteten Übergewichts auf die Kolonialisierung
zurück, in deren Zuge sich die Ernährungsgewohnheiten zum Schlechten
entwickelten. Am niedrigsten ist der durchschnittliche BMI
geschlechterübergreifend in südasiatischen Ländern sowie in Ländern

in Ost- und Zentralafrika.

«In einigen Ländern wachsen Kinder bis zum fünften Lebensjahr gesund

auf, fallen dann aber während ihrer Schulzeit zurück», sagte
Studienleiter Majid Ezzati vom Imperial College London. Es gebe ein
Ungleichgewicht in Bezug auf Verbesserungen bei der Ernährung von
kleinen Kindern im Vergleich zu Schulkindern und Jugendlichen. Dieses
Problem verstärke sich während der Covid-19-Pandemie, wenn Schulen
auf der ganzen Welt geschlossen hätten und viele Familien nicht in
der Lage wären, ihre Kinder angemessen zu ernähren, erklärte Ezzati.


Was die Größe anbelangt überragen die niederländischen 19-Jährige
n im
internationalen Vergleich ihre Altersgenossen - sowohl bei den
Männern (183,8 cm) als auch bei den Frauen (170,4 cm). Deutschland
belegt mit einer Durchschnittsgröße der jungen Erwachsenen von 180,3
cm bei den Männern Platz 19 sowie im Frauen-Ranking mit 166,2 cm
Platz 25.

Die kleinsten Männer im Alter von 19 Jahren leben nach Angaben der
Studie im südostasiatischen Osttimor (160,1 cm). Die kleinsten jungen
Frauen kommen aus dem mittelamerikanischen Guatemala (150,9 cm).

Die Studienautoren warnen davor, dass ein Mangel an qualitativ
hochwertiger Nahrung zu Wachstumsstörungen und einem Anstieg der
Fettleibigkeit bei Kindern führen könne. Das schlage sich in der
Gesundheit und dem Wohlbefinden eines Kindes während seines gesamten
Lebens nieder.

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