Öffentliche Arbeitgeber: Einigung diese Woche bei Tarifrunde möglich

Berlin (dpa) - Vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen im
öffentlichen Dienst haben sich die Arbeitgeber von Bund und Kommunen
optimistisch gezeigt, zu einer raschen Einigung zu kommen. «Wir
wollen diese Woche durchkommen - möglichst in zwei Tagen», sagte der
Verhandlungsführer der kommunalen Arbeitgeber (VKA), Ulrich Mädge,
der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Montag
).
«Natürlich muss sich jeder noch bewegen in den nächsten Tagen, aber
ich glaube, dass das Angebot unsere Kompromissbereitschaft deutlich
signalisiert.»

Bund und Kommunen hatten vergangene Woche ein Angebot vorlegt, sind
damit aber auf massive Kritik der Gewerkschaften gestoßen. Die
Arbeitgeber bieten für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten insgesamt
3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in drei Jahresstufen an. Die
Gewerkschaften halten das für unzureichend. Sie wollen ihre
Warnstreiks in dieser Woche fortsetzen.

Der Verhandlungsführer von Verdi und dbb Beamtenbund, Frank Werneke,
sagte der «Augsburger Allgemeinen» (Montag): «Nur wenn die
Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde in Potsdam insgesamt
deutlich nachlegen, kommen wir zu einer Einigung.» Die bisherigen
Vorschläge seien absolut enttäuschend. «Der Mindestbetrag für die
Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen ist deutlich zu gering.»
Außerdem sei die avisierte sehr lange Laufzeit des Tarifvertrages bis
März 2023 deutlich zu lang.

Die Gewerkschaften fordern bei einer einjährigen Laufzeit ein Lohn-
und Gehaltsplus von 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr im
Monat für Erzieherinnen und Erzieher, Busfahrer, Müllwerker,
Rathausmitarbeiter und zahlreiche andere Angestellte. Die dritte
Verhandlungsrunde zwischen den Arbeitgebern von Bund und Kommunen
sowie den Arbeitnehmervertretern von Verdi, dbb und Tarifunion ist
für Donnerstag und Freitag (22. und 23. Oktober) angesetzt.