Bericht: Fünfstellige Kosten bei Covid-19-Behandlungen mit Beatmung

Berlin (dpa) - Wenn Covid-19-Erkrankte im Krankenhaus beatmet werden
müssen, fallen einem Medienbericht zufolge nach Krankenkassen-Daten
durchschnittliche Kosten von mehreren Zehntausend Euro pro Fall
an. Die «Welt am Sonntag» berief sich auf Zahlen der AOK und der
Barmer Ersatzkasse zu Krankenhaus-Behandlungen von Covid-19-Fällen -
also Erkrankungen infolge einer Infektion mit dem neuartigen
Coronavirus.

Eine Auswertung der Daten der AOK-Versicherten ergab demnach, dass
eine stationäre Behandlung einer Covid-19 Erkrankung im Schnitt
10 700 Euro kostet. «Unsere Daten zeigen aber auch, dass
Covid-19-Erkrankte, die im Krankenhaus beatmet werden müssen,
aufgrund der zum Teil schweren Krankheitsverläufe durchschnittlich
Fallkosten von 38 500 Euro verursachen», sagte Martin Litsch,
Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands, der Zeitung. Die
Abweichungen könnten im Einzelfall beträchtlich sein. So fallen die
zehn Prozent der beatmungspflichtigen Patienten mit den höchsten
Kosten dem Bericht zufolge mit über 85 000 Euro zu Buche.

Die Barmer Ersatzkasse nannte laut «Welt am Sonntag» für Fälle mit

Beatmung Kosten von 31 700 Euro. Für Covid-19-Erkrankte, die im
Krankenhaus behandelt werden, aber nicht beatmet werden müssen,
betrugen die durchschnittlichen Kosten demnach 6900 Euro.

Bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) sind mehr als 26
Millionen Menschen versichert, die Barmer Ersatzkasse hat rund 9
Millionen Versicherte. Offen blieb zunächst, auf wie viele
Erkrankungsfälle sich die genannten Durchschnittswerte stützen.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet mit weiteren
Belastungen für das Gesundheitssystem durch Corona-Folgeschäden: «Es

wird eine Welle chronischer Erkrankungen geben», sagte Lauterbach der
«Welt am Sonntag». «Erst in zwei bis drei Jahren werden wir sehen,
wie gewaltig die langfristigen Kosten für unser Gesundheitssystem
sind.»