Corona-Zahlen steigen - mehr Kommunen überschreiten kritischen Wert

In Hessen gibt es erneut mehrere hundert weitere Corona-Fälle.
Besonders betroffene Kommunen beschließen zusätzliche Maßnahmen.

Berlin/Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Corona-Zahlen in Hessen steigen
weiter. Immer mehr Kommunen haben den kritischen Wert von 50
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen
überschritten, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom
Samstag in Berlin hervorgeht. Besonders betroffene Kommunen erließen
neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.

Nach RKI-Angaben vom Samstag wurden innerhalb eines Tages 882 weitere
Corona-Infektionen in Hessen bestätigt. Ein weiterer Mensch starb
demnach im Zusammenhang mit einer Infektion, insgesamt gibt es bisher
572 Todesfälle. Seit Beginn der Pandemie wurden 25 033 Infektionen
gemeldet.

Der Kreis Groß-Gerau schränkte angesichts gestiegener Corona-Zahlen
die Kontakte seiner Bürger weiter ein. Private Zusammenkünfte und
Feierlichkeiten sind seit Samstag im öffentlichen und privaten Raum
auf maximal zehn Personen begrenzt, wie die Stadt Rüsselsheim
(Landkreis Groß-Gerau) mitteilte. Es gilt eine Sperrstunde für
Gastronomiebetriebe einschließlich eines generellen
Außenabgabeverbots von Alkohol von 23.00 bis 6.00 Uhr. Zudem wurden
die Regeln für Besuche von Sportveranstaltungen verschärft.

Ab Montag gilt im Kreis Groß-Gerau zudem eine generelle Maskenpflicht
für Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse. Auch der
Main-Taunus-Kreis verschärfte die Maßnahmen. So dürfen sich ab Montag

beispielsweise nur Gruppen von maximal fünf Personen in Gaststätten
treffen. An weiterführenden Schulen gilt ab der fünften Klasse ebenso
eine allgemeine Maskenpflicht, wie aus Allgemeinverfügungen des
Kreises hervorgeht.

Der Kreis Groß-Gerau (89,2) und der Main Main-Taunus-Kreis (67,1)
überschreiten den RKI-Zahlen zufolge weiterhin den kritischen Wert
von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben
Tagen.

Die Stadt Offenbach lag laut RKI bei einem Wert von 117,4. Die Stadt
hatte am Freitag die Kontakte ihrer Bürger weiter eingeschränkt und
die Maskenpflicht ausgeweitet. In Kassel lag der Wert bei 105,9 nach
einem Ausbruch in einer Flüchtlingsunterkunft.

Zu den Corona-Hotspots in Hessen zählen laut RKI auch Frankfurt mit
einem Wert von 91,8, Wiesbaden (55,3) und der Hochtaunuskreis (57,0).
Hinzu kamen den Angaben zufolge die Stadt Darmstadt mit einem Wert
von 54,4, der Lahn-Dillkreis (50,5) sowie der Kreis
Marburg-Biedenkopf (52,2) und der Landkreis Offenbach (61,3)

Von Kommunen selbst gemeldete Zahlen können von den RKI-Zahlen
abweichen, da sie die Daten mit Zeitverzögerung weitergeben. Zahlen,
die die Kommunen selbst nennen, sind in der Regel aktueller als die
aus Berlin oder Wiesbaden.