Laumann: 70 000 in Corona-Quarantäne - kein Versorgungsengpass

Düsseldorf (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben von
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) derzeit rund 70 000
Menschen wegen Corona in Quarantäne. Trotz Personallücken in den
Gesundheitsämtern seien die nötigen Tests und Nachverfolgungen der
Infektionsketten grundsätzlich aber gewährleistet, sagte er am
Samstag im Deutschlandfunk.

NRW teste rund 350 000 Menschen pro Woche auf eine Infizierung mit
dem Coronavirus - möglich seien derzeit sogar 400 000 pro Woche. Das
Gesundheitssystem habe noch «sehr viele Kapazitäten» zur Versorgung
Infizierter - auch in der Intensivmedizin.

Das NRW-Kabinett hatte am Freitag verschärfte Schutzmaßnahmen gegen
die Ausbreitung des Coronavirus beschlossen - darunter strenge
Kontaktbeschränkungen und eine erweiterte Maskenpflicht, etwa in
Fußgängerzonen, sowie eine Sperrstunde in Gebieten mit hohen
Infektionsraten ab 23.00 Uhr.

Kölner Gastwirte klagen bereits gegen die in der Domstadt schon zuvor
verhängte Sperrstunde von 1.00 Uhr bis 6.00 Uhr und den in dieser
Zeit untersagten Verkauf von alkoholischen Getränken. Das Berliner
Verwaltungsgericht hatte die Sperrstunde in der Bundeshauptstadt am
Freitag gekippt.

Er gehe davon aus, dass die nordrhein-westfälische Verordnung
rechtssicher sei, sagte Laumann. «Es ist nicht die Lösung, sondern es
ist ein Teil der Lösung, um Kontakte zu reduzieren», erklärte er. Im

Winterhalbjahr drohten durch größere Enge in geschlossenen Räumen
erhöhte Ansteckungsgefahren.

Laumann bekräftigte, dass das Land finanzielle Mittel bereitstellen
werde, um rund 1000 zusätzliche Leute für die Nachverfolgung von
Infektionsketten zu mobilisieren. Am Freitag hatte er eingeräumt,
dass es derzeit in NRW rund 2300 Beschäftigte dafür gebe, allerdings
etwa 4500 Leute nötig wären.