Rostocks OB Madsen hält Beherbergungsverbot für übertrieben

Rostock (dpa) - Rostocks Oberbürgermeister Claus Madsen hält die
Einreisebeschränkungen und das Beherbergungsverbot für Urlauber aus
deutschen Risikogebieten in Mecklenburg-Vorpommern für übertrieben.
«Wenn sich alle vernünftig verhalten, sind die Menschen aus den
Corona-Risikogebieten nicht gefährlicher als andere», sagte der
parteilose Chef von Mecklenburg-Vorpommerns größter Stadt in einem
Interview des Berliner «Tagesspiegels» (Samstag). Wer Fieber habe
oder sich schlecht fühle, sollte nicht arbeiten gehen oder im
Restaurant essen. «Aber wer am Strand entlang spaziert, ist doch
nicht gefährlich», sagte Madsen.

«Die wahren Risiken liegen doch woanders: bei den großen
Familienfeiern oder den Reiserückkehrern, die von solchen Feiern
kommen», so Madsen. Der Tourismus sei nicht das Problem. Außerdem:
Die Menschen kämen trotzdem und ließen sich dann testen. «Das ist ein

Problem. In unserer Klinik werden die Testkapazitäten fast
vollständig von Urlaubern aufgezehrt.»

In Mecklenburg-Vorpommern müssen Touristen aus Corona-Risikogebieten
auch bei einem negativen Testergebnis für mindestens fünf Tage in
Quarantäne.