Corona: Masken und regelmäßiges Lüften in den Schulen wird Pflicht

Schärfere Corona-Regeln für die Schulen in Schleswig-Holstein: Nach
den Herbstferien müssen ab Montag auch im Unterricht Masken getragen
werden. Und es muss alle 20 Minuten lang bei weit geöffneten Fenstern
gelüftet werden sowie in allen Pausen.

Kiel (dpa/lno) - Als vorbeugende Schutzmaßnahme gegen die Verbreitung
des Coronavirus muss in Schleswig-Holsteins Schulen künftig alle 20
Minuten im Unterricht gelüftet werden sowie in den gesamten Pausen.
Ein Info-Blatt «Richtiges Lüften» sei am Donnerstag an die Schulen
gemailt worden, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Freitag
in Kiel. Das Lüften während des Unterrichts solle mit weit geöffneten

Fenstern drei bis fünf Minuten dauern. Es sei die wirksamste Waffe
gegen eine Anreicherung von Aerosolen in den Klassenräumen. Eine
Sprecherin des Ministeriums betonte, die Schulen seien per Erlass
verpflichtet, die neuen Regelungen umzusetzen.

Am Montag beginnt nach den Herbstferien wieder die Schule. Dann gilt
ab der 5. Klasse eine Maskenpflicht auch im Unterricht sowie an den
Hochschulen. Diese Maßnahme ist zunächst auf 14 Tage beschränkt.

Prien betonte, die AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene und
Alltagsmaske) müssten in der kommenden kühleren Jahreszeit auch an
den Schulen um ein «L» für Lüften erweitert werden. In dem Info-Bla
tt
«Richtiges Lüften» würden die von den Kultusministern vereinbarten

und mit dem Umweltbundesamt abgestimmten Empfehlungen erläutert.

Soweit möglich soll eine Querlüftung stattfinden, das heißt lüften

mit weit geöffneten Fenstern mit gleichzeitig geöffneter Tür und im
Flur ebenfalls geöffneten Fenstern. Ist ein Querlüften etwa wegen
fehlender Fenster im Flur nicht möglich, soll die Tür zum Flur
geschlossen bleiben. Wenn es im Unterricht bei Einzelnen zu
Krankheitssymptomen wie wiederholtem Niesen oder Husten komme, solle
unmittelbar bei weit geöffneten Fenstern gelüftet werden. Räume, in
denen nicht richtig gelüftet werden kann, sollen laut Ministerium
nicht für den Unterricht genutzt werden.

«Das Ziel bleibt: So viel Präsenzunterricht in der Schule für so
viele Schülerinnen und Schüler wie möglich», betonte Prien.

Seit Beginn des Schuljahres sind in Schleswig-Holstein 141 Schüler
von insgesamt rund 365 000 positiv getestet worden - das entspricht
0,04 Prozent. Von rund 28 000 Lehrkräften seien 13 positiv getestet
worden - das entspricht ebenfalls 0,04 Prozent. Insgesamt 134
Schülergruppen oder Klassen mussten für einen Tag oder selten länger

zu Hause bleiben bis die Testergebnisse vorlagen. Prien sprach von
«erfreulich niedrigen Zahlen».

Die Ministerin kündigte an, dass die Schulen in den kommenden Wochen
aus Beständen des Bundesgesundheitsministeriums 35 000 FFP2-Masken
und 4,5 Millionen OP-Masken erhielten. Vor allem Förderzentren sollen
die FFP2-Masken bekommen. Die einfachen Masken könnten die Schulen
als Reserve nutzen, wenn zum Beispiel jemand einmal seine
Mund-Nasen-Bedeckung vergessen oder verloren habe. Zudem seien
Gesichtsvisiere für Lehrkräfte angeschafft worden, die derzeit an die
Schulen im Land ausgeliefert würden.

«Zur Unterstützung der Schulträger bei notwendigen Investitionen hat

die Landesregierung ein 15 Millionen-Euro-Programm aufgelegt», sagte
Prien weiter. Schulträger könnten seit dem 12. Oktober eine
Landesförderung beantragen für Hygienemaßnahmen, die sie seit dem 27.

April auf den Weg gebracht haben. 24 Anträge lägen bereits vor.
Gefördert werden Aufwendungen etwa für Infektionsschutzmittel,
Seifenspender, Mund-Nasen-Bedeckungen oder Plexiglasvisiere - ebenso
Belüftungsgeräte und CO2-Lüftungsampeln sowie Umbaumaßnahmen.