Giffey: Kitaschließungen nur «allerletztes Mittel»

Berlin (dpa) - Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat
sich mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage gegen flächendeckende
Kita-Schließungen ausgesprochen. «Kitas selbst sind keine
Infektionsherde und Kinder sind nicht die Infektionstreiber», sagte
sie am Freitag in Berlin. Vorbeugende flächendeckende Schließungen
seien derzeit nicht angezeigt, der Regelbetrieb müsse
aufrechterhalten werden und Kita- und Schulschließungen dürften nur
das allerletzte Mittel sein.

Die Ministerin bezog sich dabei auf Erkenntnisse aus der laufenden
«Corona-Kita-Studie» des Robert Koch-Instituts und des Deutschen
Jugendinstituts. Darin wird seit Mai anhand von Gesundheitsdaten und
Befragungen von Einrichtungen untersucht, was die Pandemie für Kitas
und die Tagespflege, Kinder und Eltern bedeutet. In den vergangenen
Wochen hätten weniger als ein Prozent der Kitas in Deutschland
coronabedingt ganz oder teilweise schließen müssen, teilte das
Familienministerium mit. Die Zahl der gemeldeten Corona-Ausbrüche pro
Woche bewegte sich im einstelligen Bereich - bei bundesweit mehr als
57 000 Kitas.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte bei der gemeinsamen
Pressekonferenz mit Giffey: «Es läuft sehr gut in den Kitas». Es gebe

bei Kindern bis fünf Jahren eine unterdurchschnittliche Zahl an
Infizierten und bei Kindern und jüngeren Menschen
überdurchschnittlich sehr, sehr milde Verläufe.