Coronainfektionen im belgischen Atomkraftwerk Doel

Brüssel (dpa) - Im belgischen Atomkraftwerk Doel hat es zahlreiche
Coronafälle gegeben. Mindestens 26 Mitarbeiter seien mit dem Virus
infiziert worden, meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga am
Freitag unter Berufung auf den Energieerzeuger Engie Electrabel. Die
positiv getesteten Personen seien unter Quarantäne. Das Unternehmen
bemühe sich, ihre Kontakte zurückzuverfolgen. Die Beschäftigten
würden nun in dem Maße, in dem das möglich sei, vom Homeoffice aus
arbeiten.

Belgien zählt zu den am schwersten von der Corona-Pandemie
betroffenen Ländern Europas. Die Behörden des
Elf-Millionen-Einwohner-Landes meldeten am Donnerstag 7481
registrierte Fälle innerhalb von 24 Stunden. In den vorangegangenen
zwei Wochen seien auf 100 000 Einwohner rund 494 Infektionen gemeldet
worden.

Das Atomkraftwerk Doel liegt nordwestlich von Antwerpen nahe der
niederländischen Grenze. Von der deutschen Grenze ist es gut 120
Kilometer entfernt. Die beiden baugleichen Reaktoren Doel 1 und Doel
2 leisten zusammen rund 880 Megawatt und gingen 1975 ans Netz. Wie
auch das belgische AKW Tihange an der Maas gelten sie Umweltgruppen
als «Risikokraftwerke».