Kretschmann rechnet mit Ausrufung der kritischen Pandemiestufe

Stuttgart (dpa/lsw) - Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat
angesichts der dramatischen Zunahme der Neuinfektionen im Südwesten
eine zeitnahen Eintritt des Landes in die kritische Pandemiestufe in
Aussicht gestellt. Die Bürger müssten damit rechnen, dass die
Landesregierung spätestens am Montag die dritte Pandemiestufe
ausrufe, sagte der Grünen-Politiker am Freitag bei der
Hauptversammlung des Städtetags Baden-Württemberg, die per
Videokonferenz stattfand. Diese beinhaltet weitere Einschränkungen
des öffentlichen Lebens. Wenn es so weitergehe, werde
Baden-Württemberg am Wochenende bei mehr als 50 Neuinfektionen per
100 000 Einwohner innerhalb einer Woche liegen, sagte der
Regierungschef. «Wir können die Welle nur dann brechen, wenn wir
jetzt handeln.» Mehr denn je komme es auf die Eigenverantwortung der
Menschen an.

Die Landesregierung hatte im September ein dreistufiges Alarm-System
im Kampf gegen eine zweite Welle erarbeitet. Entscheidend für die
Einstufung dabei ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, aber auch
andere Faktoren. Die Pandemiestufe 2, die verschärfte Kontrollen und
Appelle beinhaltet, war vergangene Woche ausgerufen worden. Die
dritte, kritische Phase sieht weitere Einschränkungen wie eine
Ausweitung der Maskenpflicht an Schulen auf den Unterricht vor.