EU-Gipfelchef Michel: Wir nehmen die Corona-Situation extrem ernst

Brüssel (dpa) - Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten sind
besorgt über die rasant steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa.
«Wir nehmen die Situation extrem ernst», sagte EU-Ratspräsident
Charles Michel am Freitagmorgen in Brüssel wenige Stunden nach
ausgiebigen Gipfel-Beratungen zum Thema in Brüssel.

Man sehe in ganz Europa eine Wiederausbreitung der Epidemie und die
Notwendigkeit, die Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten zu
beschleunigen. Besonders sei dies bei Themen wie der
Kontaktpersonen-Nachverfolgung und Testverfahren der Fall.

«Wir haben beschlossen, die Koordinierung auf der Ebene der Staats-
und Regierungschefs zu verstärken, um sicherzustellen, dass so
schnell wie möglich Fortschritte bei der Eindämmung der Epidemie
erzielt werden können», erklärte Michel zum Auftakt des zweiten
Gipfeltages.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte bereits in der Nacht betont, es
gehe nun darum, ein ungebremstes Wachstum der Infektionszahlen zu
verhindern. Deshalb werde es künftig regelmäßigere Konsultationen
auch über Video geben. «Die Frage, wie wir aus dieser Pandemie
herauskommen, die entscheidet über die Gesundheit von ganz vielen
Menschen. Die entscheidet über die Frage: Wie viele Menschen müssen
sterben? Und sie entscheidet auch über unsere wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit», sagte die CDU-Politikerin.