Apothekerverband: Sorge wegen insolventem Rechenzentrum

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Apotheken sorgen sich um ihre
Existenz. Grund sei das in Turbulenzen geratene
Apotheken-Abrechnungszentrum AvP in Düsseldorf, wie der
Apothekerverband Brandenburg am Donnerstag mitteilte. Für das
Rechenzentrum wurde Mitte September ein Insolvenzantrag gestellt. Die
Firmenpleite habe bei den betroffenen Apotheken «große Sorge und Nöte

ausgelöst», hieß es vom Verband.

In Rechenzentren wickelt das Unternehmen AvP das Zahlungsgeschäft
Tausender Apotheken in Deutschland mit den Krankenkassen ab. Es
reicht die Rezepte gebündelt bei den Kassen ein und leitet die
Beträge der Krankenkassen an die Apotheken weiter.

Mindestens 120 Apotheken seien von der Insolvenz des Dienstleisters
AvP betroffen, hieß es. Das ist laut dem Verband, in dem in
Brandenburg mehr als 500 Apotheken vertreten sind, mehr als jede
fünfte öffentliche Apotheke des Landes. Die Apotheken hätten offene
Forderungen gegenüber AvP im sechsstelligen Bereich.

Der Verband sorge sich um die flächendeckende Versorgung mit
Arzneimitteln in Brandenburg. «Dieser Liquiditätsengpass gefährdet -

völlig unverschuldet - die wirtschaftliche und persönliche Existenz
der Apothekeninhaber/innen, aber auch die Arbeitsplätze der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der betroffenen Apotheken und auch
die Patientenversorgung», teilte der Verbandsvorsitzende Olaf
Behrendt mit. Von der Politik erwarte man jetzt Angebote zu
konstruktiven und lösungsorientierten Gesprächen.